Die türkischen Streitkräfte haben neue Drohnen des Typs Bayraktar TB2 mit im Inland entwickelten Aselsan-Kamerasystemen erhalten. Das gab der Leiter der türkischen Behörde für die Entwicklung der Verteidigungsindustrie, Ismail Demir, am Samstag auf Twitter bekannt. Bislang hatte die Türkei die Kamerasysteme vom kanadischen Hersteller Wescam importiert.
Die sogenannte CATS-Kamera vom türkischen Rüstungsriesen Aselsan gilt als hochleistungsfähiges Aufklärungs-, Überwachungs- und Zielsystem. Es ist laut Hersteller mit einem Laser-Entfernungsmesser und -Zielanzeiger ausgestattet. Das System kann sowohl in Drohnen als auch in Hubschrauber und Flugzeuge integriert werden.
Embargo veranlasste heimische Entwicklung
Vor der Einführung der neuen Kamerasysteme hatte das türkische Militär seine Bayraktar-Drohnen mit importierten elektro-optischen Systemen ausgestattet. Ein im April des vergangenen Jahres von Kanada verhängtes Embargo für derartige Exporte veranlasste die Türkei jedoch, das System komplett aus inländischen Komponenten herzustellen. Zu den unter Embargo stehenden Teilen gehört das elektro-optische Kamerasystem von Wescam.
Die Regierung in Ottowa hat ihre Entscheidung getroffen, nachdem die Türkei Drohnen mit Wescam-Kamerasystemen an die aserbaidschanischen Streitkräfte verkauft hatte. Die türkische Botschaft in Ottowa hatte das als „unkonstruktiven Schritt“ kritisiert, der die bilateralen Beziehungen belasten und die Bündnissolidarität untergraben könne.
Drohnen verhalfen Aserbaidschan zum militärischen Erfolg
Aserbaidschan setzte ihre türkischen Drohnen im September 2020 im Berg-Karabach-Krieg gegen Armenien ein. Während des 44-tägigen Konflikts befreite Aserbaidschan mehrere Städte und 300 Siedlungen sowie Dörfer, die fast 30 Jahre lang völkerrechtswidrig von Armenien besetzt waren.
Nach Ansicht von Militärexperten verschafften die Kampfdrohnen der aserbaidschanischen Armee einen entscheidenden Vorteil beim Aufspüren und Neutralisieren feindlicher Kräfte.
TRT Deutsch
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