Im insbesondere bei Touristen äußerst beliebten Süden der Türkei sind bei schweren Waldbränden mindestens vier Menschen ums Leben gekommen und mehr als hundert weitere verletzt worden. Die Behörden nahmen am Donnerstag Ermittlungen wegen des Verdachts der Brandstiftung auf, nachdem die Brände am Tag zuvor gleichzeitig an verschiedenen Stellen ausgebrochen waren. Betroffen waren unter anderem die Orte Manavgat, Alanya, Adana, Mersin, Bodrum und Marmaris.
Eines der Todesopfer war ein 82-jähriger Mann, der sein Haus nicht mehr verlassen konnte. Nach Angaben des Katastrophenschutzes wurden mindestens 122 Menschen verletzt, 58 von ihnen mussten am Donnerstag noch stationär im Krankenhaus behandelt werden. 18 Dörfer und Siedlungen in der Region Manavgat wurden evakuiert. Auch ein Hotel im Touristenort Bodrum wurde geräumt.
Aufnahmen im Internet und im Fernsehen zeigten, wie Anwohner aus ihren Autos sprangen und im orangefarbenen Licht der Flammen durch rauchgefüllte Straßen um ihr Leben rannten. Nach Behördenangaben wurden mindestens 20 Häuser komplett zerstört.
Die Rettungskräfte suchten am Donnerstag nach möglichen weiteren Opfern des Brandes. Zehn Menschen wurden am Morgen von einem Boot auf einem von den Waldbränden umgebenen Stausee gerettet. In den Flammen kamen nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums auch mindestens 150 Rinder und tausend Schafe um. Zudem wurden 600 Hektar Ackerland zerstört.
Mehr als 4000 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Russland schickte nach Angaben der russischen Botschaft drei Löschflugzeuge zur Unterstützung.
Das Auswärtige Amt riet angesichts der großflächigen Waldbrände insbesondere in den Provinzen Antalya, Muğla und Aydin zur Vorsicht. Reisende sollten sich vor ihrer Abreise bei den Reiseveranstaltern über die aktuelle Lage informieren und vor Ort die Anweisungen des Hotelpersonals und der Behörden befolgen.
AFP
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