Ankara will das Pariser Klimaabkommen ratifizieren – noch vor dem Klimagipfel im schottischen Glasgow im November. „Die Türkei wird bei der Bekämpfung des Klimawandels weltweit eine führende Rolle übernehmen“, verkündete der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan seinen Entschluss am Montag.
Der türkische Staatschef erinnerte daran, dass die Türkei zu den Erstunterzeichnern des Pariser Abkommens im Jahr 2015 gehöre. Der Ratifizierungsprozess wurde im Parlament jedoch bisher nicht eingeleitet. Ankara sah Ungerechtigkeiten bei den Verpflichtungen.
Aufgrund der Dringlichkeit habe es nun ein Umdenken gegeben, erklärte Erdoğan: „In Anbetracht der jüngsten Entwicklungen und der Verpflichtungen, die unser Land eingegangen ist, haben wir beschlossen, dieses Abkommen mit Beginn des neuen Legislatur-Jahres des Parlaments im nächsten Monat zu ratifizieren.“
Die türkische Regierung werde all ihre „mittel- und langfristigen Entwicklungsprogramme, die für eine grüne Wende nötig sind“, vorbereiten und auch durchführen, so der türkische Präsident.
Anfang des Monats hatten auch türkische Unternehmer angekündigt, eine positivere Klimabilanz erreichen zu wollen, um den EU-Klimavorschriften zu entsprechen. Man wolle dieses Ziel in zehn Jahren erreichen, gab etwa die Türkische Exporteursversammlung bekannt.