Der türkische Kulturminister Mehmet Nuri Ersoy bei der Beerdigung von Bensiyon Pinto.  (AA)
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Der türkische Kulturminister Mehmet Nuri Ersoy hat an der Beerdigungszeremonie des ehemaligen Ehrenvorsitzenden der Jüdischen Gemeinde der Türkei, Bensiyon Pinto, teilgenommen. Auch der Bürgermeister von Istanbul, Ekrem İmamoğlu, und die ehemalige türkische Ministerpräsidentin Tansu Çiller besuchten am Sonntag die Beisetzung auf dem jüdischen Friedhof Ulus Ashkenazi im europäischen Teil Istanbuls.

„Wahrer Patriot, der sich stets für das Wohl der Türkei einsetzte“

Pinto ist vergangene Woche im Alter von 85 Jahren verstorben. Der bereits unter zahlreichen Vorerkrankungen leidende Pinto wurde zuvor wegen einer Coronavirus-Infektion ins Krankenhaus eingeliefert.

Der Oberrabbiner der Türkei, Isak Haleva, der Pinto seit fast 60 Jahren gekannt hatte, würdigte per Online-Schalte das Erbe seines ehemaligen Kollegen: „Seine Verdienste für unser Land und unsere Gesellschaft als wahrer Patriot, der sich außerordentlich für das Wohlergehen und den Fortschritt der Türkei eingesetzt hat, werden nie vergessen werden.“

Der aktuelle Präsident der Jüdischen Gemeinde der Türkei, Ishak İbrahimzadeh, sagte, Pinto habe zu Lebzeiten die Bewunderung aller gewonnen. „Er hat uns den Weg geebnet, um unsere Gemeinschaft zu führen und zusammenzuhalten“, fügte İbrahimzadeh hinzu.

Fünf Jahrzehnte im Dienst der Gemeinde

Pinto hatte seine erste offizielle Funktion in der Jüdischen Gemeinde in den 1970er Jahren als Verantwortlicher für Finanzen inne. In den frühen 1980er Jahren gab er dieses Amt auf, kehrte aber 1989 als Gemeindeleiter zurück. Zwischen 1989 und 2003 war er mit Unterbrechungen Vorsitzender der Gemeinde. Nach seinem Ausscheiden wurde er zu deren Ehrenpräsidenten ernannt.

Im Anschluss an die Zeremonie wurde Pinto auf dem jüdischen Friedhof von Arnavutköy beigesetzt.

TRT Deutsch