Bei dem Unruhen im Jahr 2014 starben 37 Menschen. Anhänger der PKK-Terrorgruppe zogen durch die Straßen, nachdem die Demokratische Partei der Völker (HDP) die verbündete Terrorgruppe und ihre Sympathisanten zu Protesten aufgerufen hatte.. (AA)
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Die türkische Polizei hat eine Operation gegen mutmaßliche Anhänger der Terrorgruppe PKK/YPG wegen gewalttätiger Ausschreitungen im Jahr 2014 eingeleitet. Das teilte die Oberstaatsanwaltschaft in Ankara am Freitagmorgen mit. Demnach wurden Haftbefehle gegen 82 Personen in sieben Provinzen erlassen, darunter hochrangige Politiker.

Das PKK-Sprachrohr Firatnews Agency (ANF) sowie die „Demokratische Partei der Völker“ (HDP) und die Terrororganisation PKK selbst sollen den Daesh-Angriff auf die syrische Stadt Ayn al-Arab (Kobane) instrumentalisiert haben, um Chaos in der Türkei zu stiften. Die Beschuldigten hätten ihre Anhänger aufgefordert, auf die Straße zu gehen und Terrorakte zu begehen, hieß es in der Erklärung der Staatsanwaltschaft.

Bislang wurden mindestens 18 Personen festgenommen, darunter acht HDP-Mitglieder, von denen sieben ehemalige Abgeordnete sind. Die türkische Regierung beschuldigt die HDP, aktive und enge Beziehungen zur Terrororganisation PKK zu unterhalten. Zu den festgenommenen gehört etwa der frühere HDP-Abgeordnete Sırrı Süreyya Önder, der sich zum Zeitpunkt des Polizeieinsatzes in der Provinz Aksaray befand.

Zudem wurden der ehemalige Abgeordnete und aktuelle HDP-Bürgermeister von Kars, Ayhan Bilgen, ebenso wie die ehemaligen HDP-Abgeordneten Ayla Akat Ata, Altan Tan, Nazmi Gür, Emine Beyza Üstün, Emine Ayna und Alp Altınörs festgenommen. Altınörs ist Mitglied des HDP-Zentralvorstandes. Auch Ürküt, der für die HDP Mitglied im Obersten Rat für Radio und Fernsehen der Türkei (RTÜK) ist, wurde festgenommen.

Bei den Protesten im Oktober 2014 war es unter anderem zu Mord, Diebstahl, Plünderung und Angriffen gegen 326 Sicherheitskräfte und 435 Bürger gekommen. Insgesamt 37 Menschen kamen während den blutigen Protesten um.

Während der Gewalttaten vom 6. bis 8. Oktober 2014, die auch als „Kobane-Unruhen“ bekannt sind, gingen PKK-Anhänger auf die Straße, nachdem unter anderem die HDP ihre Mitglieder zu Protesten aufgerufen hatte. Grund dafür war die Einnahme der syrischen Stadt Kobane durch Milizen der Terrororganisation Daesh.

TRT Deutsch