Ein Gericht in der türkischen Hauptstadt Ankara hat am Donnerstag hunderte Funktionäre der Fetullahistischen Terrororganisation (FETÖ) zu Haftstrafen verurteil - darunter mehrere zu 79-fach lebenslang unter erschwerten Bedingungen. Die FETÖ-Mitglieder wurden wegen Planung und Durchführung des tödlichen Putschversuches im Juli 2016 in der Türkei für schuldig befunden. Darunter befinden sich mehrere Ex-Offiziere, Kampfpiloten und andere Militärs, die zum Zeitpunkt des Umsturzversuches die tödlichen Angriffe vom Luftwaffenstützpunkt Akıncı aus koordinierten.
In der Putschnacht waren 246 Menschen durch die Angreifer ums Leben gekommen, mehr als 2000 wurden verletzt. In Ankara hatten die FETÖ-Putschisten das Parlamentsgebäude bombardiert. Führer der Organisation ist Fetullah Gülen, der sich in den USA aufhält. Mitglieder der Sekte hatten den türkischen Staat und das Militär jahrzehntelang infiltriert.
Auf der Anklagebank saßen unter anderem Ex-Kampfpilot Hüseyin Türk, der in Ankara das türkische Parlament, TURKSAT und die Zentrale der Sondereinheiten bombardiert hatte sowie Oberstleutnant Hasan Hüsnü Balıkçı, der den zweiten Angriff auf das Parlament durchgeführt hatte.
Ex-Kampfpilot Uğur Uzunoğlu hatte die Sondereinsatzzentrale der Polizei bombardiert. Er wurde nun wegen vorsätzlicher Tötung von 44 Personen, für den versuchten Sturz der verfassungsmäßigen Ordnung sowie für versuchten Mord für schuldig befunden.
Kemal Batmaz, Hakan Çiçek, Nurettin Oruç und Harun Biniş gehörten dem sogenannten zivilen Flügel der FETÖ an. Auch sie waren in der Putschnacht auf dem Akıncı-Luftwaffenstützpunkt.