Die türkische Polizei hat nach dem Terroranschlag in Istanbul die Tatverdächtige gefasst. Wie die Polizei am Montagmorgen mitteilte, erhielt die syrischstämmige Ahlam Albashir die Anweisungen zum Terroranschlag nach eigenen Angaben aus dem Zentrum der Terrororganisation PKK/YPG/PYD im syrischen Ain al-Arab.
Sie habe von den Terrorgruppen zuvor eine Ausbildung als Geheimdienstmitglied erhalten, gestand Albashir laut der Mitteilung. Sie habe zudem ausgesagt, dass sie illegal aus Syrien nach Türkiye eingereist sei.
Neben der Hauptverdächtigen wurden laut offiziellen Behördenangaben innerhalb von nur zehn Stunden 46 weitere Personen im Zusammenhang mit dem Attentat festgenommen. Dafür seien 1200 Aufnahmen von Sicherheitskameras ausgewertet worden. Die Ermittlungen liefen weiter, teilte die Polizei in Istanbul mit.
Am Sonntag hatte es in der bekannten Istanbuler Einkaufsstraße „Istiklal“ eine Explosion gegeben. Sechs Personen verloren bei dem Anschlag ihr Leben, mehr als 80 Menschen wurden verletzt.
Soylu: Terroristin wollte nach Griechenland ausreisen
Der türkische Innenminister nannte am Montag nähere Details zu dem Terrorangriff. Im Zuge der Ermittlungen sei festgestellt worden, dass die Terrororganisation PKK/YPG/PYD angeordnet habe, die Tatverdächtige nach dem Angriff auszuschalten. „Es ist offensichtlich, dass sie den Plan geschmiedet hatten, die Terroristin umzubringen und somit uns daran hindern wollten, die Hintergründe der Tat aufzuspüren.“
Laut dem Minister wäre die mutmaßliche Terroristin nach Griechenland geschleust worden, wenn sie nicht von der türkischen Polizei gefasst worden wäre.
Soylu kritisierte auch die Kondolenzbekundung der US-amerikanischen Botschaft. Die Partnerschaft mit einem Staat, dessen Senat Geld an „Terrorregionen“ schicke, müsse „selbstverständlich infrage gestellt werden“. Gleichzeitig kündigte er an, dass Türkiye eine „sehr starke Botschaft“ an die Verantwortlichen des Terrorangriffs senden werde.