Der Vorsitzende des Türkischen Amts für Auslandstürken (YTB), Abdullah Eren, hat Mevlüde Genç und deren Ehemann Durmuş Genç in Amasya in der Türkei besucht. Hintergrund war der 28. Jahrestag des rechtsextremistischen Brandanschlags in Solingen. Die Fotos von dem Besuch teilte Eren am Samstag auf Twitter unter dem Hashtag „#IrkçılığaHayır“ (NeinZuRassismus).
Das Gespräch mit Mevlüde Genç sei sehr eindrucksvoll gewesen, betonte Eren. Sie habe auch 28 Jahre nach dem Mord an ihren Kindern und Enkelkindern die gleiche Haltung wie schon kurz nach dem Anschlag gezeigt. Ihre Geduld und ihr würdevolles Verhalten seien ein Beispiel für ihre Mitmenschen. Bei ihrem Zusammentreffen habe Mevlüde die gleiche Nachricht wie damals wiederholt: „Allah hat uns alle erschaffen. Liebe hält die Menschen am Leben und Hass tötet. Lasst uns einander mit Liebe begegnen.“
Das Haus der türkischen Einwandererfamilie Genç in Solingen wurde am 29. Mai 1993 von vier Rechtsextremisten in Brand gesteckt. Bei dem erschütternden Anschlag wurden drei Mädchen und zwei Frauen getötet. 14 weitere Menschen wurden verletzt, darunter mehrere Kinder. Seit einigen Jahren leben Mevlüde Genç und ihr Ehemann Durmuş Genç, die Kinder und Enkelkinder bei dem Anschlag verloren haben, in der Türkei.