Die „Mütter von Diyarbakır“ haben vor dem Büro der DEM-Partei (ehemals HDP) Solidarität mit den im Nordirak gefallenen türkischen Soldaten bekundet. Bei der Kundgebung am Montag im türkischen Diyarbakır erklärten sie zudem ihre Unterstützung für die Anti-Terror-Operationen von Türkiye.
PKK-Terroristen hatten am Freitag einen türkischen Stützpunkt im Nordirak angegriffen. Dabei wurden nach offiziellen Angaben zwölf Soldaten getötet. Die türkische Luftwaffe fliegt seitdem wieder vermehrt Luftschläge gegen PKK-Ziele im Irak und in Syrien. In den vergangenen Tagen wurden mehrere hochrangige PKK-Funktionäre außer Gefecht gesetzt.
„Wir stehen hinter unseren Soldaten“
Ayşegül Biçer, die nach einem Sitzstreik wieder mit ihrem von der PKK entführten Sohn vereint worden war, sagte: „Wir teilen die Trauer über den Verlust von zwölf Kindern durch die Angriffe der terroristischen Gruppe. Wir stehen hinter unseren Soldaten und unterstützen die laufenden Operationen.“
Die Demo-Teilnehmerin Nazlı Sancar sagte, dass die „Mütter von Diyarbakır“ seit Jahren für ihre Kinder kämpften. „Wir überlassen unsere Kinder nicht der HDP (DEM) und PKK“, betonte Sancar.
Proteste gehen seit 2019 weiter
Seit September 2019 protestieren Familien, deren Kinder von der Terrorgruppe PKK entführt oder zwangsrekrutiert wurden, regelmäßig vor den Büros der DEM-Partei (früher HDP). Die Proteste haben sich seitdem auf andere türkische Provinzen mit einem hohen Bevölkerungsanteil an Kurden ausgeweitet, darunter Van, Muş, Şırnak und Hakkari.
Die DEM-Partei behauptet, die Kurden in Türkiye zu vertreten. Sie steht jedoch wegen Verbindungen zur PKK in der Kritik. Die „Mütter von Diyarbakır“ werfen der Partei vor, ein politischer Arm der Terrororganisation PKK zu sein und damit Mitverantwortung für die Entführungen ihrer Kinder zu tragen.
Die PKK verübt seit mehr als 40 Jahren Anschläge in Türkiye. Sie wird für den Tod von rund 40.000 Menschen, darunter Frauen und Kinder, verantwortlich gemacht. Auch die USA und die EU stufen die PKK als Terrororganisation ein. Die PKK verfügt über Ableger in Syrien, im Irak und im Iran und nutzt diese Länder als Rückzugsgebiete.