Der türkische Präsident Erdoğan beim Familienfoto des Gipfeltreffens in Riad (11. November 2023) / Photo: AA (AA)
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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan eine mangelnde Kritik westlicher Staaten gegenüber den israelischen Angriffen auf Gaza angeprangert. „Die USA und andere Staaten im Westen haben die Werte, die sie angeblich verteidigen, für die Belangen Israels aufgeopfert“, kritisierte er am Samstag beim gemeinsamen Gipfel der Arabische Liga und der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) im saudi-arabischen Riad. Das Treffen zielte auf die Etablierung einer einheitlichen Position im aktuellen Israel-Palästina-Konflikt.

„Nach Angaben der Vereinten Nationen sind 73 Prozent der etwa 12.000 Palästinenser, die in Gaza und Ramallah massakriert wurden, Frauen und Kinder. Dieser Irrsinn ist durch nichts zu rechtfertigen oder zu entschuldigen“, beklagte Erdoğan. Es sei „beschämend“, dass sich die westliche Welt in Schweigen hülle. „Gaza wurde beinahe komplett dem Erdboden gleichgemacht, aber diese Staaten können Israel nicht mal zu einer Waffenruhe auffordern“, fügte Erdoğan hinzu.

Humanitäre Notlage im Gazastreifen

Israel hatte zuletzt die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein. Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel behindert. Mehr als eine Million Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. UN-Organisationen bezeichnen die humanitäre Lage vor Ort als katastrophal.

Israel nahm den Vergeltungsschlag der Widerstandsorganisation Hamas am 7. Oktober als Vorwand, um einen Vernichtungskrieg zu starten. Ultrarechte Politiker der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zitieren als Rechtfertigung immer wieder Verse aus dem Alten Testament. Erklärtes Ziel der israelischen Angriffe ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bisher Tausende Zivilisten getötet.

TRT Deutsch