Präsident Recep Tayyip Erdoğan und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg / Photo: AA (AA)
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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg haben in einem Telefongespräch die jüngsten Entwicklungen in Russland und die NATO-Mitgliedschaft Schwedens erörtert. Das teilte die türkische Kommunikationsdirektion in einer Presseerklärung am Sonntag mit.

Das Ende der Spannungen in Russland habe „unwiderrufliche humanitäre Tragödien in der Ukraine verhindert“, hieß es in der Erklärung. Türkiye hoffe, dass die jüngsten Entwicklungen in Russland „einen weiteren Schritt in Richtung eines gerechten Friedens in der Ukraine" darstellen.

Die paramilitärische Wagner-Gruppe hatte am Freitag die russischen Streitkräfte beschuldigt, ihre Kämpfer angegriffen zu haben. Daraufhin drangen die Söldner aus der Ukraine in die russische Stadt Rostow am Don ein.

Der Inlandsgeheimdienst der Russischen Föderation hatte als Reaktion darauf ein Strafverfahren gegen Wagner wegen „bewaffneter Rebellion“ eingeleitet. Der russische Präsident Wladimir Putin bezeichnete Wagners Aufstand als einen Akt des „Verrats".

Wagners Anführer Jewgeni Prigoschin behauptete später, um Blutvergießen zu vermeiden, hätten sich seine Kämpfer 200 Kilometer vor Moskau zur Umkehr entschlossen. Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko erklärte, er habe mit Putins Einverständnis Gespräche mit dem Wagner-Chef geführt. Prigoschin habe ein Abkommen zur Deeskalation unterzeichnet.

Schwedens NATO-Kandidatur

In Bezug auf den NATO-Beitrittsprozess Schwedens habe Erdoğan erklärt, dass „Türkiye seine konstruktive Haltung beibehält". Jedoch würden Gesetzesänderungen allein nicht reichen, solange PKK/YPG-Anhänger in diesem Land ungehindert Demonstrationen organisierten.

Ankara wirft Schweden vor, weiterhin Aktivitäten von PKK-Mitglieder im eigenen Land zu tolerieren und fordert konkrete Maßnahmen, um grünes Licht für den NATO-Beitritt zu geben.

Die Terrororganisation PKK verübt seit mehr als 40 Jahren Anschläge in Türkiye. Sie wird dort für den Tod von mehr als 40.000 Menschen verantwortlich gemacht, darunter auch Frauen und Kinder. Auch die USA und die EU stufen die PKK als Terrororganisation ein. Die YPG ist der syrische Ableger der PKK.

TRT Deutsch