Laut Präsident Recep Tayyip Erdoğan will Türkiye die Zusammenarbeit mit dem Staatenverbund BRICS weiter ausbauen. Deshalb nehme der türkische Staatschef auf Einladung seines russischen Amtskollegen Wladimir Putin an dem Gipfel in Kasan teil. „Die BRICS-Staaten, von denen ein bedeutender Teil genauso wie Türkiye zu den G20-Mitgliedern gehört, machen etwa 30 Prozent der Weltfläche und 45 Prozent der Weltbevölkerung aus“, erklärte Erdoğan am Dienstag in Ankara.
Die BRICS-Staaten produzierten 40 Prozent des weltweiten Öls, fügte er hinzu. Zudem würden 25 Prozent der weltweiten Warenexporte durch diese Staaten abgewickelt. „Als Türkiye sind wir aufrichtig bestrebt, unsere Kooperation mit BRICS zu stärken“, betonte der türkische Präsident.
Türkiye auf dem BRICS-Gipfel vertreten
Am Montag traf der Berater von Präsident Putin, Anton Kobyakov, mit dem türkischen Botschafter in Moskau, Tanju Bilgiç, zusammen. Beide Seiten erörterten Fragen im Zusammenhang mit der Teilnahme einer türkischen Delegation am BRICS-Gipfel.
Beide Seiten hätten sich auch über das Potenzial der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Ankara und Moskau ausgetauscht und auf die Notwendigkeit hingewiesen, mehr Investitionsmöglichkeiten zu fördern, so Bilgiç weiter.
„Ich glaube, dass die Teilnahme einer türkischen Delegation am BRICS-Gipfel ein Wendepunkt sein wird, der zur Schaffung neuer Bereiche der Zusammenarbeit und zur weiteren Stärkung der Beziehungen beitragen wird“, sagte Kobyakov.
Dreitägiger Gipfel in Kasan
Zum dreitägigen Gipfeltreffen der BRICS-Staaten in der russischen Millionenstadt Kasan an der Wolga nehmen 24 Staats- und Regierungschefs teil. Das NATO-Mitglied Türkiye wird als Gastland präsent sein.
Mitglieder der BRICS-Gruppe sehen die Zusammenarbeit als Möglichkeit, um die Vorherrschaft der USA in der internationalen Politik zu brechen und eine neue multipolare Weltordnung aufzubauen. Die Abkürzung BRICS steht für die Anfangsbuchstaben der ersten fünf Mitglieder: Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Ein wichtiger Gast ist der chinesische Staatschef Xi Jinping. 36 Länder sind nach Angaben von Russlands Präsidentenberater Juri Uschakow beim Gipfel vertreten.