Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat die Angriffe auf Journalisten und Pressevertreter im Gaza-Krieg scharf kritisiert. Israel töte nicht nur Frauen und Kinder im Gazastreifen, sondern auch Journalisten, sagte Erdoğan am Freitag in einer Rede beim TRT World Forum 2023 in Istanbul. Der türkische Staatspräsident machte zudem internationale Organisationen für den Mangel an globaler Friedenssicherung verantwortlich.
„Internationale Medienkartelle versuchen, die Brutalität im Gazastreifen zu vertuschen und das Massaker an Journalisten unter dem Vorwand von (Angriffen auf) Hamas zu legitimieren“, sagte er mit Blick auf die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen seit dem 7. Oktober. „Jeden Tag wird ein Journalist getötet, aber von den Institutionen, die seit Jahren die Pressefreiheit predigen, hören wir nur Schweigen“, so Erdoğan.
Er lobte die türkischen Medien für ihre genaue Berichterstattung über den Gaza-Konflikt und dafür, dass sie die realen Bedingungen unter einer tödlichen Belagerung gezeigt hätten. „Ich möchte TRT, Anadolu und unseren anderen Medien gratulieren, die einen wichtigen Korridor von Gaza in die Welt geöffnet haben“.
„Der Westen gießt Öl ins Feuer“
Laut Erdoğan wurden im Gazastreifen mehr als 70 Journalisten getötet. „Wo ist die weltbekannte Presse? Warum bringen sie keine Schlagzeilen über die getöteten Journalisten?“, fragte der türkische Präsident.
„Der Westen gießt Öl ins Feuer“, so Erdoğan weiter. „Es ist nicht der Westen, der den Preis für jeden verlorenen Moment auf der Suche nach einem dauerhaften Frieden zahlt, sondern leider die Unschuldigen.“
Türkiye sei bereit, Verantwortung zu übernehmen, um weiteres Blutvergießen im Gazastreifen zu verhindern, so Erdoğan. Er verwies auf das Angebot Ankaras, als Friedensvermittler oder Garant für die Region zu fungieren. „In einem gerechten Frieden gibt es keine Verlierer“, fügte er hinzu.
Seit dem 7. Oktober sind bei den anhaltenden israelischen Luft- und Bodenangriffen auf den Gazastreifen mindestens 17.177 Palästinenser getötet worden, die meisten von ihnen Frauen und Kinder. Mehr als 46.000 wurden verletzt. Die Zahl der Opfer der Hamas-Angriffe liegt nach israelischen Angaben bei 1.200.