Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat auf dem jährlichen TRT World Forum internationale Medienorganisationen scharf kritisiert. Erdoğan warf ihnen bei der Eröffnung des siebten TRT World Forums im Hilton Bomonti Istanbul am Freitag vor, die „täglichen Tötungen“ von Journalisten im Gazastreifen zu verharmlosen.
„Israel tötet nicht nur Frauen und Kinder im Gazastreifen, sondern auch Journalisten, die unter schwierigen Bedingungen ihrer Arbeit nachgehen“, sagte Erdoğan. Er verwies auf mehr als 70 getötete Journalisten in Gaza und hinterfragte das Schweigen renommierter internationaler Presseinstitutionen und Verfechter der Pressefreiheit zu diesen Vorfällen.
Eingeladen waren auch engagierte Studenten wie die 22-jährige Hayat Bikana Beydi aus Äthiopien. „Ich bin so froh, hier zu sein. Die Leute kommen und teilen ihre Expertise. Wir lernen gerne von ihnen, da sie erfahrener sind“, sagte Beydi TRT World. Die Studentin Zahra Ismail Hussein aus Somalia äußerte ähnliche Gefühle.
Israel-Palästina-Konflikt zentrales Thema beim Forum
TRT-Intendant Mehmet Zahid Sobacı betonte, dass Palästina ein zentrales Thema des Forums sein werde und verwies auf das „Versagen der Menschheit“ im Gaza-Streifen. Der türkische Kommunikationsdirekton Fahrettin Altun warnte vor der Bedrohung der politischen Stabilität und Demokratie durch Desinformation. Israel könne die Weltöffentlichkeit nicht manipulieren, so Altun.
Während Israel weiter gegen den Gazastreifen kämpft, bezieht das Forum Stellung zum Konflikt und integriert die Perspektiven der Bewohner des Gazastreifens sowie der Opfer anderer globaler Konflikte. Während der Eröffnungszeremonie überreichten sechs Kinder, die Kriegsgebiete repräsentierten, Präsident Erdoğan einen symbolischen Schlüssel als Zeichen des Engagements vom Türkiye.
„Ich warte darauf, den Präsidenten [Erdoğan] zu sehen. Deswegen bin ich hier, um den Präsidenten zu sehen. Ich glaube, er ist eine kluge und mächtige Person“, sagte die indonesische Studentin Maria Qhiftia.
Forum unter dem Motto „Gemeinsames Wachstum: Verantwortlichkeiten, Maßnahmen und Lösungen“
In seiner Rede kritisierte Präsident Erdoğan die westlichen Medien für ihre Berichterstattung über die getöteten Journalisten in Gaza. Er warf Tel Aviv vor, aktiv Journalisten anzugreifen, die nach Wahrheit und Fakten suchen. Er bekräftigte auch, dass die türkischen Medien die Stimme der Unterdrückten sein wollen.
Das diesjährige Forum steht unter dem Motto „Gemeinsames Wachstum: Verantwortlichkeiten, Maßnahmen und Lösungen“. Mit mehr als 150 Rednern, darunter Akademiker, Politiker, Experten von Denkfabriken und Journalisten, bringt das Forum internationales Fachwissen zusammen. In den vergangenen Jahren diskutierten mehr als 8.500 Gäste und 651 Redner über Zukunftsthemen wie internationale Sicherheit, Technologie, Energie, Klima und Wirtschaft.
