Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat am Donnerstag die Welt erneut zur Verurteilung der „unmenschlichen Angriffe“ Israels auf den palästinensischen Gazastreifen aufgerufen. „Die Welt schweigt. Die Vereinigten Staaten und der Westen schweigen alle“, sagte Erdoğan beim 16. Gipfel der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (ECO) in der usbekischen Hauptstadt Taschkent.
Erdoğan verwies darauf, dass seit Beginn der israelischen Angriffe am 7. Oktober fast 11.000 Menschen in Gaza getötet worden sind, darunter 73 Prozent Frauen und Kinder. Dafür sei die ultrarechte israelische Regierung unter Benjamin Netanjahu verantwortlich. „Die israelische Regierung bombardiert weiterhin Schulen, Moscheen, Kirchen, Krankenhäuser und Universitäten und verletzt damit alle Werte der Menschlichkeit.“
„Wenn wir als Muslime heute nicht unsere Stimme erheben, wann dann?“, fragte der türkische Präsident. Erdoğan betonte, dass Türkiye eine führende Rolle bei den Hilfsmaßnahmen für Gaza spiele. Mit Unterstützung Ägyptens habe Türkiye zehn Flugzeuge mit mehr als 230 Tonnen humanitärer Hilfe nach Gaza gebracht.
Israel rechtfertigt die totale Blockade des Gazastreifens und die massiven Bombardements mit dem Angriff der Hamas Anfang Oktober. Palästinenser und Israel-kritische Bürger weltweit sowie zahlreiche Experten und Politiker beklagen eine unverhältnismäßige Gewalt von Seiten Tel Avivs.