05.12.2012, Türkei, Istanbul: Die Hagia-Sophia-Moschee, aufgenommen kurz nach Sonnenaufgang. (dpa)
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Die Türkei hat die Bemerkungen des Unesco-Welterbekomitees über den Zustand der Hagia Sophia sowie der Kariye-Moschee als „parteiisch und politisch“ zurückgewiesen. Die Einlassungen des Welterbekomitees „über die historischen Stätten Istanbuls“ seien „von vorurteilsbehafteten, voreingenommenen und politischen Motiven“ angetrieben worden, erklärte das Außenministerium in Ankara am Samstag. Die Unesco verletzte damit die Souveränität der Türkei.

Das Welterbekomitee hatte sich am Freitag „zutiefst besorgt“ über den Zustand der einstigen römischen Kathedrale gezeigt. Die türkische Regierung solle bis spätestens 1. Februar einen Bericht über den „Erhaltungsstatus“ vorlegen. Kritik gab es auch an der rückgewidmeten Kariye-Moschee.

In der Erklärung Ankaras hieß es dazu, die Hagia-Sophia-Moschee und die Kariye-Moschee seien Staatseigentum und würden „akribisch“ geschützt.

Rückwidmung von Kariye-Moschee und Hagia Sophia

Die Türkei hatte die Hagia Sophia im Juli 2020 zur Moschee rückgewidmet. Das Gotteshaus war im 6. Jahrhundert zunächst als Basilika errichtet worden und diente über Jahrhunderte als Reichskirche Ostroms. Nach der Eroberung Istanbuls vor rund 570 Jahren durch die Osmanen wurde sie in eine Moschee umgewandelt; nach der türkischen Republikgründung diente sie ab 1935 als Museum.

Die einstige Chora-Kirche in Istanbul war von den Osmanen zur Kariye-Moschee umgewidmet worden, ab Mitte des 20. Jahrhunderts war sie dann wie die Hagia Sophia bis zur Rückwidmung ein Museum.

Das Welterbekomitee tagt derzeit in China, um die Liste der Welterbestätten einer jährlichen Prüfung zu unterziehen. Bei Unzufriedenheit mit den Erhaltungsmaßnahmen an Welterbestätten kann das Komitee die Stätten als „gefährdet“ einstufen - oder ihnen den Welterbestatus sogar entziehen. In dieser Woche verlor die britische Küstenstadt Liverpool den Status als Unesco-Weltkulturerbe.

TRT Deutsch