Lastwagen mit humanitären Hilfsgütern für die Palästinenser fahren über den Grenzübergang Rafah an der ägyptischen Grenze in Deir al Balah in den Gazastreifen ein, nachdem dieser vorübergehend geöffnet wurde. / Photo: AA (AA)
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Der türkische Kommunikationsdirektor fordert die internationale Gemeinschaft dazu auf, den Palästinensern gemeinsame Hilfe zu leisten. „Wir sehen die humanitäre Krise, in der sich die Babys in Gaza befinden. Es herrscht Mangel an Energie und sauberem Wasser sowie an Lebensmitteln“, schrieb Fahrettin Altun am Samstag auf X.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan führe derzeit diplomatische Gespräche, „um eine Lösung für die humanitäre Krise im Gazastreifen zu finden“, fügte Altun hinzu. „Es besteht ein dringender Bedarf an medizinischer und humanitärer Unterstützung, wie der Hashtag #LetGazaBabiesLive verdeutlicht.“

Rund 2,4 Millionen Palästinenser eingekesselt

Der Gazastreifen wird von Israel belagert. Das Land schränkt die Land- und Seeverbindungen sowie den Warenverkehr ein. Ein kleiner Flughafen ist für den Betrieb gesperrt. Der rund 40 Kilometer lange und etwa sechs bis zwölf Kilometer breite Küstenstreifen gilt als eines der am dichtesten besiedelten Gebiete der Welt. Rund 2,4 Millionen Palästinenser leben dort zumeist in Flüchtlingslagern unter ärmlichsten Verhältnissen.

Die im Gazastreifen regierende Hamas hatte am 7. Oktober die „Operation Al-Aqsa-Flut“ gestartet. Nach Angaben der Widerstandsorganisation reagieren die Kämpfer damit auf die israelischen Übergriffe auf die Al-Aqsa-Moschee und die zunehmende Gewalt der illegalen Siedler. Erklärtes Ziel ist aber auch die Aufhebung der israelischen Belagerung. Hamas-Kämpfer feuerten Hunderte Raketen ab und stießen auf dem Land-, Luft- und Seeweg auf die von Israel besetzten Gebiete vor.

Israel stoppte zuletzt die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom. Zugleich wurden massive Luftangriffe gestartet. Nach der Aufforderung zur Evakuierung des nördlichen Küstenstreifen flohen Hunderttausende in den Süden. Die israelische Regierung plant nun einen Großangriff mit Bodentruppen.

Tausende Tote nach Israels Angriffen

Bei israelischen Angriffen auf Gaza wurden laut örtlichen Angaben seit dem 7. Oktober mindestens 4385 Palästinenser getötet, davon mehr als die Hälfte Frauen und Kinder. 13.561 weitere wurden demnach verletzt. Israel greift immer wieder Krankenhäuser, Moscheen und Kirchen an, weshalb dem Land „Kriegsverbrechen“ vorgeworfen werden. Auf israelischer Seite verloren rund 1200 Menschen ihr Leben, wie Israel berichtet, etwa 2700 weitere seien verletzt worden.

Am Samstag waren 20 Hilfstransporter aus Ägypten im Gazastreifen eingetroffen. Anschließend war der Grenzübergang Rafah wieder geschlossen worden. Ungeachtet der humanitären Krise in Gaza kündigte Israel an, seine Luftangriffe auf Gaza verstärken zu wollen.

TRT Deutsch