Symbolbild: „Wir Schliessen“ steht hinter einem Rollgitter. (Others)
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Die Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt, gleichzeitig wächst die Bevölkerung: So muss eine Apotheke immer mehr Menschen versorgen. Ende 2023 kamen auf eine Apotheke im Schnitt 4819 Menschen, zehn Jahre zuvor waren es noch 3909. Der Umsatz der Apotheken wuchs in diesen zehn Jahren um ein Drittel - nach der Rekordzeit in der Corona-Pandemie sank er zuletzt aber wieder.

2023 gab es 17.571 Apotheken im Land, nach Angaben des Apothekerverbands Abda war das der niedrigste Stand seit Ende der 70er Jahre. Die Zahl der Neueröffnungen sinke stetig. Die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln sei aber noch nicht gefährdet.

Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden veröffentlichte am Freitag Zahlen dazu, für wie viele Menschen eine Apotheke im Schnitt da ist. In den Stadtstaaten Bremen, Berlin und Hamburg sind es sehr viele, hier liegen die Zahlen jeweils bei über 5000 Menschen. Im Saarland hingegen ist eine Apotheke für 3781 Einwohnerinnen und Einwohner da, das ist das beste Verhältnis. In Sachsen-Anhalt sind es 3894, in Thüringen 4288.

Apothekenumsatz wächst trotz Filialrückgang

Trotz dass ihre Anzahl zurückging, wuchs der gesamte Umsatz aller Apotheken von 2013 bis 2023 preisbereinigt um 34 Prozent und damit deutlich stärker als im stationären Einzelhandel insgesamt - hier legte der Umsatz um 9,1 Prozent zu, wie das Statistikamt mitteilte. In den Corona-Jahren 2020 und 2021 stiegen die Umsätze demnach sogar um 7,0 beziehungsweise um 7,8 Prozent; denn die Apotheken waren zu keinem Zeitpunkt von Schließungen betroffen. Nach diesen hohen Steigerungen ging der Umsatz 2023 zurück, und zwar um 3,0 Prozent.

Laut Abda beträgt der durchschnittliche Nettoumsatz einer Apotheke in Deutschland 3,44 Millionen Euro im Jahr - allerdings gibt es demnach eine breite Streuung. Etwa 60 Prozent der Apotheken erreichten den Durchschnitt nicht, einzelne große lägen weit darüber.

Ende 2023 gab es laut dem Verband Abda 12.950 Apothekerinnen und Apotheker. Laut Statistischem Bundesamt waren das rund 28 Prozent der dort Tätigen. Seit 2004 darf eine Apotheke bis zu drei Filialen haben, und jede muss mindestens eine verantwortliche Apothekerin oder einen Apotheker haben.

Ebenfalls seit 2004 ist der Versandhandel mit rezeptpflichtigen und -freien Medikamenten in Deutschland erlaubt. Der Marktanteil bei rezeptfreien Mitteln beträgt laut Abda mittlerweile mehr als 20 Prozent.

AFP