24.07.2021, Nordrhein-Westfalen, Erftstadt: Polizisten stehen vor einem Berg Sperrmüll im Ortsteil Liblar. Die schwierigen Lebensumstände in den von der Unwetterkatastrophe betroffenen Gebieten schlägt zunehmend in Wut gegen Helfer und Polizisten um. (dpa)
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Die schwierigen Lebensumstände führen in den von der Unwetterkatastrophe betroffenen Gebieten zunehmend auch zu wütenden Reaktionen gegen Helfer und Polizisten. In einem internen Bericht der Direktion Bereitschaftspolizei der Bundespolizei, aus dem „Bild“ am Donnerstag zitierte, heißt es, die Versorgung der Bevölkerung werde von den Einsatzkräften in Rheinland-Pfalz als „problematisch bewertet“. Viele Betroffene seien stark traumatisiert, die Akzeptanz gegenüber den Einsatzkräften „sinkt stetig“.
Das habe nicht nur damit zu tun, dass die Versorgung mit Trinkwasser und Strom in den Katastrophengebieten von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz teilweise noch nicht vollständig wieder gewährleistet sei, sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) für die Bundespolizei, Andreas Roßkopf, der Deutschen Presse-Agentur. Den Polizisten schlage auch Wut entgegen, wenn sie Menschen, die ihr Hab und Gut retten wollten, am Betreten ihrer einsturzgefährdeten Häuser hindern müssten.
Manche Bewohner zerstörter Ortschaften realisierten wohl erst jetzt, was sie alles verloren haben. „Ich habe Verständnis für die Betroffenen, die in einer sehr schwierigen Situation sind; auch einige Kollegen von uns haben durch das Unwetter alles verloren“, sagte Roßkopf. Kein Verständnis habe er jedoch, wenn jemand deshalb Einsatzkräfte „beschimpft oder handgreiflich wird“.
Nach Starkregen waren am 14. Juli zahlreiche Ortschaften im Westen Deutschlands überschwemmt worden. Mindestens 181 Menschen starben. Seit dem 15. Juli hat die Bundespolizei in NRW mit Hubschraubern und zahlreichen Einsatzkräften Unterstützung geleistet. Aktuell setze die Bundespolizei zur Bewältigung der Hochwasserlage noch 21 Einsatzkräfte in Rheinland-Pfalz ein, teilte ein Sprecher mit. In Nordrhein-Westfalen werde derzeit keine Unterstützung geleistet.

dpa