Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert mehr Polizisten auf den Straßen, um noch mehr Verkehrssünder zu stoppen. „Je intensiver die Kontrollen, je geringer das Dunkelfeld“, teilte die Gewerkschaft der Deutschen Presse-Agentur in Berlin mit. Für eine Aufstockung des Personals brauche es mehr Geld in den Haushalten - das sei Aufgabe der Politik.
Verkehrsüberwachung greift nur „punktuell“
In Deutschland sind im vergangenen Jahr dem Kraftfahrtbundesamt zufolge 4.137 831 Verkehrsverstöße bekannt geworden - in 126.730 Fällen besaßen die Fahrer und Fahrerinnen keine Fahrerlaubnis oder waren zuvor mit einem Fahrverbot belegt worden. Das seien drei Prozent aller Verstöße. Im Jahr 2021 gab es demnach 143.982 solcher Fälle und 2019 im Jahr 138.360 Fälle.
Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) geht nach eigenen Angaben von einem großen Dunkelfeld aus, weil die Polizei-Überwachung der Straßen und Plätze nur punktuell greife.
Der DPolG zufolge gibt es zwei unterschiedliche Arten von auffälligen Fahrern: Einerseits die Menschen, die nie einen Führerschein gemacht haben, sich trotzdem hinter das Steuer setzen und durch eine unsichere Fahrweise auffallen. Andererseits die Menschen, die die Fahrerlaubnis verloren haben, sehr sicher fahren, aber aggressiv oder unter Einfluss von Alkohol oder Betäubungsmitteln unterwegs sind.
Im ersten Halbjahr 2023 mehr als 1,2 Millionen Unfälle
Bei Straßenverkehrsunfällen in Deutschland sind in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 167.000 Menschen verletzt worden. Das waren nach vorläufigen Ergebnissen knapp zwei Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2022. Das geht aus den Daten des Statistischen Bundesamtes hervor. Die Zahl der Verkehrstoten blieb mit 1.270 Opfern nahezu unverändert.
Insgesamt erfasste die Polizei im ersten Halbjahr 2023 rund 1,22 Millionen Unfälle. Das waren fünf Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.