In vielen Bundesländern laufen die Verdi-Warnstreiks im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bereits seit Donnerstag - nun hat die Gewerkschaft den Arbeitskampf am Freitag noch einmal ausgeweitet. Zudem sind im ganzen Land Dutzende gemeinsame Kundgebungen und Demonstrationen mit Aktivistinnen und Aktivisten der Klimabewegung Fridays for Future (FFF) geplant, wie beide Organisationen mitteilten. In mehr als 70 Städten und knapp 40 Landkreisen soll der Nahverkehr aufgrund des Ausstands weitgehend zum Erliegen kommen, hieß es von Verdi.
In mehreren Bundesländern ist der Warnstreik bereits am Donnerstag angelaufen. In anderen, etwa in Hessen und in größeren Teilen Brandenburgs, startete er mit Betriebsbeginn am Freitagmorgen. Busse, U- und Straßenbahnen blieben in den Depots, Fahrgäste müssen sich in den betroffenen Regionen weiterhin auf erhebliche Einschränkungen einstellen.
Es ist die zweite Warnstreikrunde im Tarifkonflikt des ÖPNV, den Verdi parallel in 14 Bundesländern austrägt. Unterstützung bekommt die Gewerkschaft dabei von FFF im Rahmen des gemeinsamen Bündnisses „Wir fahren zusammen“. Die Aktivistinnen und Aktivisten besuchten am Freitagmorgen erneut Streikposten der Beschäftigten. Die Bewegung hat für den Tag zu einem bundesweiten Klimaprotest aufgerufen. Rund 110 Kundgebungen und Demonstrationen sind geplant.
„Während sich die Regierung im Streit verliert, stehen Fridays for Future und Verdi geschlossen da und kämpfen gemeinsam für Klimaschutz, gute Jobs und längst überfällige Investitionen im ÖPNV“, teilte die Aktivistin Luisa Neubauer mit.
Nicht gestreikt wird an diesem Freitag in Thüringen, wo der Arbeitskampf am Vortag endete, sowie im Saarland und in Bayern. Verdi will in den laufenden Tarifverhandlungen für die rund 90.000 Beschäftigten im ÖPNV in über 130 kommunalen Unternehmen bessere Arbeitsbedingungen und eine Entlastung für Beschäftigten erreichen.