Bundeskanzler Scholz auf dem G20-Gipfel in Rio de Janeiro, Brasilien, 18. November 2024 / Photo: AFP (AFP)
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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist laut einer Umfrage bei den Wählern so unbeliebt wie nie zuvor. Wie die „Bild“-Zeitung am Dienstag unter Berufung auf die repräsentative Politiker-Rangliste des Instituts Insa berichtete, fällt Scholz in der wöchentlichen Abfrage von Platz 19 auf Platz 20. Das ist demnach sein bisher schlechtester Wert und der letzte Platz im Ranking.

Scholz sei damit auch unbeliebter als die AfD-Vorsitzenden Alice Weidel (Platz 15) und Tino Chrupalla (Platz 18), heißt es. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hingegen verteidigte seinen ersten Platz.

In der SPD war die Kritik an Scholz, der erklärtermaßen erneut Kanzlerkandidat werden will, zuletzt gewachsen. Am Sonntag hatten sich erstmals zwei Bundestagsabgeordnete dafür ausgesprochen, statt mit Scholz mit dem deutlich populäreren Pistorius in den Wahlkampf zu ziehen.

Der frühere Co-Vorsitzende der SPD, Norbert Walter-Borjans, forderte die Partei- und Fraktionsspitzen der SPD sowie Scholz und Pistorius zu einer raschen Klärung der Kanzlerkandidatendebatte auf. Zudem sprach er sich gegenüber der „Rheinischen Post“ von Dienstag gegen eine Wortmeldung von Franz Müntefering aus, der eine offene Debatte über die SPD-Kanzlerkandidatur gefordert hatte.

„Ich bin über die Äußerung von Franz Müntefering nicht glücklich. In dieser Phase kann man nicht ernsthaft von der Normalität eines offenen Kandidatenrennens sprechen“, sagte Walter-Borjans der Zeitung. „Es geht jetzt nicht um ehemalige Parteivorsitzende, sondern um eine Führungsfrage der gegenwärtig Verantwortlichen und eine rasche gemeinsame Position der maßgeblich Beteiligten: das sind die Vorsitzenden von Partei und Fraktion, Olaf Scholz und Boris Pistorius.“

„Olaf Scholz hat unser Land in einer extrem schweren Zeit vor viel Bedrohlichem bewahrt. Ich habe große Sorge, ob man das nach vier Jahren Friedrich Merz auch sagen kann“, sagte Walter-Borjans. „Wahr ist aber auch, dass Merz nur mit einem Kanzler zu verhindern wäre, der auf den letzten Metern die Kraft aufbringt, selbstkritisch und nahbar den Unterschied deutlich zu machen. Das ist bisher Olaf Scholz' schwacher Punkt“, fuhr Walter-Borjans fort. „Die Konsequenz daraus müssen die besprechen und bitte rasch entscheiden, die jetzt in der Verantwortung sind. Notfalls in einer Nachtsitzung.“

AFP