Die Menschen in Deutschland schätzen einer Umfrage zufolge ihre eigene wirtschaftliche Lage wieder positiver ein als im vergangenen Jahr. Die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit Deutschlands und der EU beurteilen viele allerdings eher skeptisch, wie aus einer Umfrage im Auftrag des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) anlässlich der Europawahl am 9. Juni hervorgeht.
Demnach bewerteten 46 Prozent der rund 1000 Befragten ihre ökonomische Situation im April als gut und 10 Prozent als schlecht. Der Rest sprach von einer teils guten und teils schlechten Lage. Im vergangenen Jahr gaben lediglich 37 Prozent eine positive Bewertung ab.
Mehr als die Hälfte (54 Prozent) sieht Deutschland für die künftigen wirtschaftlichen Herausforderungen nicht so gut oder schlecht gerüstet. Ähnlich ist die Einschätzung mit Blick auf die Europäische Union. Jeder Zweite (50 Prozent) findet demnach, dass die EU wirtschaftlich nicht so gut oder schlecht auf die Zukunft vorbereitet ist.
„Europas Wohlstand ist kein Selbstläufer“, sagte BdB-Hauptgeschäftsführer Heiner Herkenhoff. Umso wichtiger sei es, dass die Politik die Probleme so schnell wie möglich angehe, damit die Wirtschaft wieder in Gang komme. „Vor allem braucht Europa mehr Investitionen“. Das werde ohne privates Kapital nicht gehen.
Knapp die Hälfte (47 Prozent) der Befragten meint zudem, dass sich die europäische Wettbewerbsfähigkeit in den vergangenen Jahren eher verschlechtert hat, 23 Prozent gehen von einer Verbesserung aus. Der Rest sieht nicht viel Veränderung. Die Europäische Union müsse zukunftsfit werden, mahnte Herkenhoff. „Dafür muss sie die Regulierung vereinfachen und mehr auf Wettbewerbsfähigkeit setzen“.