Die Fährreederei Scandlines hat eine emissionsfreie, elektrisch betriebene Frachtfähre für die deutsch-dänische Strecke zwischen Puttgarden und Rødby bestellt. Das Schiff soll von der türkischen Werft Cemre gebaut werden und 2024 in Dienst gehen, wie Scandlines am Montag mitteilte. Der Bundesgeschäftsführer des Naturschutzbundes Nabu, Leif Miller, sprach von einem beispielgebenden Projekt für die ganze Branche.
„Gute Lösung für den Einkauf grüner Energie“ angestrebt Die Reederei, die bereits heute mehrere Hybridfähren mit kombinierten Diesel- und Elektroantrieben betreibt, sprach von der „nächsten Schiffsgeneration“ auf der vielbefahrenen Verbindung. Mit einer Überfahrtszeit von einer Stunde fahre die Fähre emissionsfrei. Sie kann allerdings auch im Hybridbetrieb eingesetzt werden, bei einer Fahrzeit von dann 45 Minuten. „Auf diese Weise kann die Fähre auch als Ersatzfähre eingesetzt werden.“ Das Schiff soll die beiden ältesten Scandlines-Schiffe „Holger Danske“ und „Kronprins Frederik“ ersetzen. Die rund 147 Meter lange Fähre wird der Mitteilung zufolge zunächst ausschließlich im dänischen Rødby aufgeladen. Schon 2019 hatte Scandlines in ein Stromkabel in Rødbyhavn investiert. „Dieses Kabel wird nun bis zu den Fährbetten verlängert, wo ein Transformator und eine Ladestation installiert werden“, heißt es in der Mitteilung. „Auf Sicht ist geplant, auch in Puttgarden laden zu können, sobald eine gute Lösung für den Einkauf grüner Energie gefunden wurde.“ Das Schiff ist zunächst nur für den Lkw-Transport vorgesehen, kann aber später auch für den Pkw-Transport angepasst werden.
Nabu attestiert der Reederei eine „Pionierrolle“
Aus Sicht von Nabu-Verkehrsexperte Sönke Diesener beweist Scandlines mit dem Auftrag, dass auch größere Schiffe schon heute komplett ohne Treibhausgas- und Schadstoffemissionen fahren können. Damit habe Scandlines eine „Pionierrolle“ auf dem Weg zu einer klimaneutralen Schifffahrt, zitiert Scandlines den Nabu-Experten.