Iserlohn: Muslimische Gräber auf Friedhof geschändet (Twitter: KÜBRA.)
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Im Zusammenhang mit der Schändung eines muslimischen Friedhofs in Iserlohn werden derzeit laut dem Innenministerium Nordrhein-Westfalens erste Spuren ausgewertet. Wie aus einem an den Innenausschuss des Landtags adressierten Bericht vom Montag hervorgeht, geht es dabei um „Hinweise auf einen betrunkenen Mann sowie auf eine Gruppe Jugendlicher“. Diese sollen sich „in der Tatnacht in Tatortnähe aufgehalten haben“.

In Iserlohn hatten Unbekannte laut dem Bericht im Zeitraum von Silvester bis Neujahr 2022 muslimische Gräber verwüstet. Demnach wurden bisherigen Ermittlungen zufolge „acht Grabsteine umgestoßen, von denen sechs zerbrochen sind“. Zudem sei es an weiteren Grabstellen zur Beschädigung von Bepflanzungen, Trauergegenständen und Dekorationselementen gekommen.

Die Tat wurde indes vom NRW-Integrationsministerium verurteilt. Die Landesregierung bewerte die Schändungen „als besonders schwerwiegende Angriffe auf die Würde und die religiöse Identität der Verstorbenen und ihrer Angehörigen“, wie in einem Bericht an den Landtag festgehalten wurde. Der Vorfall stelle einen „Angriff auf den gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt und das friedliche Zusammenleben“ dar.
NRW: 92 islamfeindliche Straftaten im Jahr 2021

Das Innenministerium informierte zudem über die aktuellen Statistiken zu islamophoben Angriffen in Nordrhein-Westfalen für das vergangene Jahr. Demnach wurden bislang insgesamt 92 islamfeindliche Straftaten gemeldet. Bei sieben dieser Taten handele es sich um Gewaltdelikte. In 76 Fällen kämen die Täter aus dem rechten politischen Spektrum.

Zudem sei es im Jahr 2021 bezüglich islamfeindlicher Straftaten in 37 Fällen zur Erhebung einer öffentlichen Klage gekommen. In 118 Fällen seien die Verfahren durch die Staatsanwaltschaft eingestellt worden, in weiteren 17 Fällen habe es eine Verurteilung gegeben.

TRT Deutsch