Muslime im rheinland-pfälzischen Landau sollen demnächst ihre verstorbenen Angehörigen vor Ort islamisch bestatten können. Laut einem Bericht der Regionalzeitung „Die Rheinpfalz“ vom Montag wird nach fünfjähriger Vorarbeit den muslimischen Bürgern der Stadt ein eigenes Gräberfeld außerhalb des Hauptfriedhofs zur Verfügung gestellt. Viele Muslime in Deutschland überführen ihre verstorbenen Angehörigen in ihre Herkunftsländer, da sie andernfalls ihre Toten oft nicht nach islamischen Vorschriften bestatten können.
Vor wenigen Tagen habe der Beigeordnete Lukas Hartmann (Grüne) den Mitgliedern im Beirat für Migration und Integration verkündet, dass der Friedhof für muslimische Beerdigungen noch in diesem Jahr eingerichtet und übergeben werden könne.
Die Arbeiten für die muslimische Ruhestätte, die 64 Gräber für Erwachsene und zwölf Kindergräber umfassen soll, würden noch im Frühjahr beginnen und 50.000 Euro an Investition erfordern. Das Projekt müsse lediglich vom Stadtrat abgesegnet werden. Doch Hartmann ist sich sicher, dass der Stadtrat die offizielle Zustimmung erteilen wird, wie „Die Rheinpfalz“ berichtet.
Die muslimische Bestattung erfolgt traditionell ohne Sarg. Der Verstorbene wird, in einem weißen Leintuch und auf die rechte Körperseite gebettet, in Richtung Mekka beerdigt. Jede andere Form der Bestattung ist bei den Gläubigen umstritten. Diese traditionelle Art der Beerdigung ist jedoch nicht auf allen deutschen Friedhöfen möglich. In Bayern, Sachsen und Sachsen-Anhalt sind sarglose Erdbestattungen nicht erlaubt.