05.12.2022, Hessen, Frankfurt/Main: Zur Premiere des neuen ICE 3neo steht die neue Variante des Schnellzuges abfahrbereit am Gleis im Hauptbahnhof von Frankfurt. / Photo: DPA (dpa)
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Ab Sonntag gilt der neue Fahrplan der Deutschen Bahn. Reisende profitieren dann von neuen und schnelleren Verbindungen, neuen Zügen und mehr Sitzplätzen auf einigen Strecken. Dafür müssen sie allerdings auch mehr bezahlen - die Ticketpreise steigen merklich. Im kommenden Jahr werden außerdem zahlreiche Großbaustellen den Verkehr beeinträchtigen.

Neue Verbindungen, besonders nachts
Im neuen Fahrplan der Deutschen Bahn ist unter anderem eine neue ICE-Direktverbindung von Hamburg zum Frankfurter Flughafen vorgesehen. Dafür wird die Linie Basel-Köln-Dortmund über Frankfurt bis nach Hamburg verlängert. Ein neuer Nachtzug von Berlin nach Zürich hält auch in Erfurt, Halle und Leipzig. Auf der bestehenden Nachtzuglinie von Hamburg nach Zürich werden neue Halte eingefügt. Der Nachtzug von München Richtung Budapest startet bereits in Stuttgart.

Schnellere Verbindungen
Mit Inbetriebnahme einer neuen Schnellfahrstrecke verkürzt sich die Reisezeit zwischen Stuttgart und München nach Angaben der Bahn um rund 15 Minuten. Auch Verbindungen von Nordrhein-Westfalen nach Bayern profitieren davon. Bei den internationalen Verbindungen hebt das Unternehmen etwa eine Verkürzung der Reisezeit zwischen Berlin und Warschau um rund zehn Minuten hervor.
Neue Züge, mehr Sitzplätze
Der neue ICE 3neo geht an den Start und verkehrt künftig zwischen Dortmund, Köln und München sowie samstags auf der neuen Schnellfahrstrecke zwischen Ulm und Wendlingen. Hinzu kommen unter anderem neue XXL-ICE-4-Züge. 2023 werden dann so viele ICE-Züge verkehren, „wie noch nie zuvor“, erklärte die Bahn. Insbesondere auf den Anbindungen an den Frankfurter Flughafen würden so mehr Sitzplätze geschaffen - insgesamt kommen im Fernverkehr 19.000 Sitzplätze dazu.
Höhere Preise
Die Bahn erhöht die Preise im Fernverkehr um durchschnittlich 4,9 Prozent. Allein die Flex-Tickets werden im Schnitt um 6,9 Prozent teurer. Die Bahncards 25, 50 und 100 und die Streckenzeitkarten kosten durchschnittlich 4,9 Prozent mehr. Gleich bleiben die Einstiegspreise beim Super Sparpreis mit ab 17,90 Euro und beim Sparpreis mit ab 21,90 Euro. Auch die Sitzplatzreservierung kostet weiterhin 4,50 Euro in der zweiten Klasse, in der ersten Klasse werden weiterhin 5,90 Euro fällig.
Zahlreiche Großbaustellen
Im Dezember beeinträchtigen bereits kleinere Baustellen auf sechs Strecken den Bahnverkehr etwa zwischen Köln und Mainz, Frankfurt und Mannheim sowie Gießen und Wetzlar. Im nächsten Jahr sind bislang zehn Großbaustellen geplant, die jeweils mindestens für mehrere Wochen Sperrungen und Umleitungen nötig machen. Etwa werden bis Ende März zwischen Erfurt und Nürnberg neue Gleise verlegt und Brücken erneuert. Ab März wird die Strecke Rostock-Stralsund abschnittsweise komplett gesperrt. Zwischen Kassel und Fulda wird die Schnellfahrstrecke saniert - voraussichtlich acht Monate lang.
Porzellan und Glas im Bordbistro
Ab Januar werden Speisen und Getränke auch im Bordbistro in Gläsern und Porzellan serviert. Bislang war dies nur im Bordrestaurant der Fall, im Bistro gab es Pappe und Plastik. Einwegverpackungen werden aber weiterhin auf Wunsch angeboten. Ein Aufschlag oder Pfand wird nicht berechnet. Erhältlich in Gläsern, Bechern, Schüsseln oder Tellern sind laut Bahn dann Heiß- und Kaltgetränke, Hauptspeisen und Snacks.

AFP