Symbolbild: Ein Leuchtkasten mit der Aufschrift „Bundespolizei“ hängt an der Außenfassade der Bundespolizeiinspektion Nürnberg. / Photo: DPA (dpa)
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Wegen ausländerfeindlicher Parolen zu dem italienischen Popsong „L'amour toujours” ist die Polizei bundesweit über 360 Mal gerufen worden. Wie eine vom Redaktionsnetzwerk Deutschland am Mittwoch veröffentlichte Umfrage in allen Bundesländern ergab, gab es von Oktober bis Juni 368 Fälle, bei denen zur Melodie des Liedes von Gigi D’Agostino die ausländerfeindliche Parole „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus”gesungen wurde.

Von den Landeskriminalämtern (LKA) seien dabei sowohl Vorfälle auf öffentlichen Volksfesten und in Discotheken erfasst worden, als auch auf privaten Feiern und mehrfach an Schulen. Die Auswertung berücksichtigte mit Ausnahme von Bayern und Sachsen alle Bundesländer, in diesen zwei Ländern konnten keine Angaben gemacht werden.

Für Schlagzeilen sorgte das aus dem Jahr 1999 stammende Lied „L'Amour Toujours” hierzulande vor allem im Zusammenhang mit einem Vorfall auf der Nordseeinsel Sylt. Durch ein Ende Mai veröffentlichtets Internetvideo wurde dokumentiert, wie dort mehrere junge Menschen in einer Nobelbar zu dem Partyhit die Zeilen „Ausländer raus” und „Deutschland den Deutschen” anstimmten. Ähnliche Vorfälle gab es auch auf Volks- und Schützenfesten etwa in Bayern und Niedersachsen. Dies löste bundesweit Empörung und eine Debatte über die Verbreitung von rechtextremistischen Einstellungen aus.

AFP