Die zwei türkischen Journalisten Ismail Eren und Cemil Albay wollen sich juristisch gegen ihre Festnahme in Deutschland wehren. / Photo: AA (AA)
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Nach der umstrittenen Festnahme zweier Journalisten der türkischen Tageszeitung Sabah in Deutschland wollen diese nun juristisch dagegen vorgehen. Bei der Festnahme in den Privatwohnungen sei man wie „Terroristen“ behandelt worden, sagte der betroffene Cemil Albay am Mittwochabend der Nachrichtenagentur Anadolu. Bei den Razzien in der Sabah-Redaktion und in den Privatwohnungen waren zudem elektronische Medien beschlagnahmt worden.

Die Journalisten hatten über mutmaßliche Mitglieder der Fetullahistischen Terrororganisation (FETÖ) in Deutschland berichtet. Sie wird für den vereitelten Putschversuch 2016 in Türkiye verantwortlich gemacht wird. Laut Erel erfolgte der Polizei-Einsatz aufgrund einer Falschaussage des mutmaßlichen FETÖ-Mitglieds Cevheri Güven. Darauf wollen Albay und sein Kollege Ismail Eren mit einer Gegenanzeige reagieren.

„Sie haben auch mein Auto zur Polizeiwache geschleppt und durchsucht“, kritisiert Albay. „Auf der Polizeiwache wurden unsere Fingerabdrücke und Handabdrücke genommen und Fotos wurden gemacht. Mit anderen Worten: Wir sind wie Terroristen behandelt worden.“ Außerdem seien Arbeitsmittel und persönliche Gegenstände wie Smartphones und Computer beschlagnahmt worden, sagt Albay.

Das türkische Außenministerium verurteilte die Verhaftungen als „abscheulichen Akt“. „Die Verhaftung von Vertretern des Frankfurter Büros der Zeitung Sabah durch die deutsche Polizei ist ein ungerechtfertigter Akt der Belästigung und ein Einschüchterungsversuch gegenüber der türkischen Presse.“

TRT Deutsch