Im Prozess gegen die Daesh-Rückkehrerin und mutmaßliche Terroristin Jennifer W. hat die Bundesanwaltschaft eine lebenslange Haftstrafe gefordert. Es könne „kein Zweifel verbleiben“, dass W. durch Untätigkeit den Tod eines fünfjährigen Mädchens zu verantworten habe, sagte Oberstaatsanwältin Claudia Gorf am Montag vor dem Oberlandesgericht München. Sie habe sich unter anderem der Versklavung mit Todesfolge, der Mitgliedschaft in einer Terrororganisation und Kriegsverbrechen schuldig gemacht.
W. steht seit April 2019 vor Gericht. Die junge Frau aus Lohne in Niedersachsen war nach eigener Aussage im Jahr 2014 in den Irak gereist, um dort einen Kämpfer der Terrororganisation Daesh zu heiraten. Der Anklage zufolge kaufte das Paar eine zur Minderheit der Jesiden gehörende Frau und deren Tochter als Sklavin. Im Sommer 2015 soll W. zugesehen haben, wie das kleine Mädchen ungeschützt in praller Sonne starb, nachdem ihr Ehemann es angebunden hatte. Die Bundesanwaltschaft sieht es zudem als erwiesen an, dass die Angeklagte für die religiöse Sittenpolizei des Daesh tätig war und bewaffnet in Parks patrouilliert hatte.
13 Sep. 2021
München: Lebenslange Haft für mutmaßliche Daesh-Terroristin gefordert
In München hat die Bundesanwaltschaft für eine mutmaßliche Daesh-Terroristin lebenslange Haft gefordert. Es bestehe „kein Zweifel“, dass Jennifer W. im Irak durch Untätigkeit den Tod eines fünfjährigen Mädchens zu verantworten habe.
dpa
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