Die griechische Regierung ist nach eigenen Angaben nicht der Ansicht, dass die ausgeweiteten Grenzkontrollen in Deutschland zur Rückkehr Tausender Migranten und Asylsuchender ins Land führen werden. „Es gab und gibt kein Problem einer massenhaften Rückkehr“, sagte Migrationsminister Nikos Panagiotopoulos am Donnerstag dem Fernsehsender ERT. Die EU-Vereinbarungen zur Asylpolitik sähen lediglich eine „sehr begrenzte Anzahl“ von Rückführungen nach Griechenland vor.
Panagiotopoulos räumte aber ein, Deutschland sei daran interessiert, mehr Migranten in das Land zurückzuschicken, in dem sie ursprünglich Asyl beantragt hatten.
Griechenland ist einer der EU-Staaten, über die besonders viele Migranten das Unionsgebiet und den Schengen-Raum betreten. Das sogenannten Dublin-System sieht in Europa grundsätzlich vor, dass Flüchtlinge in dem Land ihren Asylantrag stellen müssen, in dem sie als erstes europäischen Boden betreten haben.
Die Bundesregierung hatte Anfang September die Kontrollen auf die Grenzen zu allen Nachbarstaaten ausgeweitet - und dies mit der Notwendigkeit eines härteren Vorgehens gegen irreguläre Migration begründet. Seit Montag ist die Maßnahme in Kraft. Bei mehreren europäischen Staaten war die Maßnahme auf Kritik gestoßen.