Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hofft auf eine rasche Lieferung der ersten Impfstoffdosen gegen die Affenpocken. Er rechne damit, dass 40.000 Einheiten in den ersten beiden Juni-Wochen geliefert würden und weitere „200.000 Einheiten danach“, sagte Lauterbach am Sonntag im „Bericht aus Berlin“ der ARD. Ein entsprechender Liefervertrag sei unterzeichnet worden. „Wir warten auf die Antwort des Unternehmens, aber ich gehe davon aus, dass wir diesen Impfstoff sehr bald haben werden.“ Dann solle auch ein Impfkonzept entwickelt werden.
Endemisches Auftreten in einigen afrikanischen Staaten
Die Gefahr einer neuen Pandemie sehe er nicht, betonte der Minister. „Trotzdem ist es keine schöne Erkrankung. Wir müssen das eindämmen. Wir wollen auch nicht, dass es sich festsetzt.“
In mehreren Staaten in West- und Zentralafrika sind die Affenpocken endemisch, sie treten dort also dauerhaft und gehäuft auf. Zuletzt wurden Affenpocken aber auch in mehr als 20 anderen Ländern festgestellt - unter anderem in Deutschland und anderen EU-Staaten sowie in Australien und den USA.
Affenpocken sind verwandt mit den Pocken, an denen jahrhundertelang jährlich Millionen Menschen starben, bis die Krankheit 1980 ausgerottet wurde. Die Affenpocken sind aber erheblich weniger gefährlich. Die meisten Erkrankten erholen sich innerhalb weniger Wochen wieder, ein tödlicher Verlauf ist selten.