Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge hat eine abfällige Bemerkung von CDU-Chef Friedrich Merz über Berlin-Kreuzberg scharf kritisiert. Dröge sagte am Mittwoch in der Generaldebatte zum Haushalt 2024 im Bundestag, Merz wähle solche Bilder immer wieder, um zu definieren, wer dazugehöre und wer nicht, wer richtig in diesem Land sei und wer falsch. An Merz gewandt sagte Dröge: „Was an Berlin-Kreuzberg ist nicht deutsch? Und was macht die Menschen im bayerischen Bierzelt deutscher?“ Sei das, weil in Kreuzberg Menschen vieler Nationen lebten und Menschen vieler Biografien und nicht nur Menschen, deren Familien seit hunderten von Jahren in diesem Land lebten?
„Eine CDU, die diesen Weg geht, die anfängt zu definieren, wer normal ist und wer nicht, wer deutsch ist und wer nicht, wer dazugehört und wer nicht, die geht einen gefährlichen Weg, die geht einen verantwortungslosen Weg“, sagte Dröge. Stattdessen sei eine Union notwendig, die den Anspruch „Volkspartei“, das heißt für alle eine Partei zu sein, ernst nehme. „Was wir bräuchten, wäre eine konservative Partei, die den Zusammenhalt der Menschen in diesem Land nach vorne stellt.“
Dröge sagte weiter: „Wir brauchen eine konservative Partei, die sagen kann: Berlin-Kreuzberg ist Deutschland, genau so wie das bayerische Bierzelt. Wir brauchen eine konservative Partei, die sagen kann: Der Christopher Street Day ist Deutschland, genau so wie die Bayreuther Festspiele.“
Merz hatte am Montag bei einem Bierzeltauftritt auf dem bayerischen Volksfest Gillamoos gesagt: „Nicht Kreuzberg ist Deutschland, Gillamoos ist Deutschland.“