Ein Meer aus Kerzen erinnert an die mehr als 30 verbrannten Tiere im Krefelder Zoo. „Das ist unglaublich“, sagte Zoo-Direktor Wolfgang Dreßen in einem WDR2-Interview. Auch für die Mitarbeiter stehe nun - neben der Pflege der übrigen Tiere - die Trauerverarbeitung im Vordergrund. „Der Schmerz, der da ist, sitzt unglaublich tief.“ Konkrete Vorstellungen, wie es mit dem niedergebrannten Affenhaus und der Zucht der in der Wildnis teilweise bedrohten Tiere nun weitergehe, gebe es noch nicht, sagte Dreßen.
Bei dem Brand kamen mehrere Menschenaffen, darunter Orang-Utans, Gorillas und ein Schimpanse ums Leben. Es ist bislang das schwerste Zoo-Unglück des vergangenen Jahrzehntes. Eine zu Neujahr gezündete Himmelslaterne könnte das Feuer ausgelöst haben. Am Neujahrestag untersuchten Kriminalpolizei und Sachverständige den Brandort. Erste Ergebnisse werden für heute erwartet. Der Sachschaden liegt in Millionenhöhe.
Diese in Deutschland verbotenen Leuchtkörper waren im nordrhein-westfälischen Krefeld gesichtet worden. „Die Polizei hat die Personen vernommen und wird ihre Angaben überprüfen“, erklärte die Polizei. Die Überprüfung der Angaben werde aber einige Zeit dauern.
Eine Brandmeldeanlage hatte das Affenhaus nicht. Das sei nicht vorgeschrieben, erklärte der Zoo. Der Brand habe sich so schnell entwickelt, dass eine solche Anlage auch nicht geholfen hätte, hieß es. Eine Brandschutzversicherung bestehe aber.
Unter den umgekommenen Tieren waren auch kleinere Affenarten sowie Flughunde und Vögel. Zwei Schimpansen überlebten das Feuer mit leichten Verletzungen. In einem angrenzenden Gehege blieb eine junge siebenköpfige Gorillafamilie unversehrt. Die Gorillas hätten danach normal gefressen, berichtete eine Sprecherin des Zoos. Der Zoo bleibt bis auf weiteres geschlossen.