Symbolbild. Ein Datenträger mit der Aufschrift „Kinderpornografie“. (dpa)
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Mit einer großen Razzia ist die Berliner Polizei gegen Konsumenten und Verbreiter von Kinderpornografie vorgegangen. Seit dem frühen Mittwochmorgen durchsuchten Fahnder des Landeskriminalamtes (LKA) mehr als 40 Wohnungen und andere Räume, wie die Polizei mitteilte. Es gehe um den Verdacht der Verwendung und Verbreitung kinderpornografischer Abbildungen, also Abbildungen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs.

Die 42 Verdächtigen seien alles Männer, sagte Norma Schürmann, zuständige Dezernatsleiterin im LKA. Sie seien zwischen 17 und 84 Jahre alt. Zwei Drittel der Männer sollen polizeibekannt sein. 250 Polizisten waren im Einsatz. Es gehe bei den Durchsuchungen nicht um zusammenhängende Fälle, sondern um lauter Einzelermittlungen, sagte Schürmann. Ziel sei das Beschlagnahmen von Computern, Handys und anderen Datenträgern. Festnahmen gab es nicht.

Das Risiko sei für die Täter beim Thema Kinderpornografie in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, hieß es beim LKA. In den USA würden die Netzbetreiber mit Algorithmen den Datenverkehr durchforsten und Verdachtsfälle der Polizei melden. Über den internationalen Austausch gelangten dann viele Fälle beim deutschen Bundeskriminalamt (BKA) und den Landeskriminalämtern. Entsprechend würden in Berlin die zuständigen Bereiche ausgebaut. Weitere einzelne Durchsuchungen und auch Razzien seien immer wieder zu erwarten.

Erst Anfang Mai hatte die bayerische Polizei bei einer Kinderpornografie-Razzia 49 Objekte durchsucht, gegen 51 Verdächtige wurde ermittelt. Die Täter kommen aus „allen Altersgruppen, allen Berufsgruppen, allen sozialen Schichten und allen Regionen“, hieß es dort.

Kurz zuvor hatte das BKA mitgeteilt, dass eine der weltweit größten Kinderpornografie-Plattformen im Internet zerschlagen wurde. Mehrere Männer wurden als mutmaßliche Betreiber in Deutschland festgenommen. Die Darknetplattform soll mehr als 400.000 Mitglieder in vielen Ländern gehabt haben. Unter den geteilten Bild- und Videoaufnahmen hätten sich auch Aufnahmen von schwerstem sexuellen Missbrauch von Kleinkindern befunden.

dpa