Eine linksextreme sogenannte Recherchegruppe hat für die Region Kassel eine umstrittene „Islamism Map“ erstellt. Darin sind laut „HNA“-Recherche detaillierte Angaben über Organisationen und Verbände des sogenannten politischen Islams zusammengetragen.
Die Karte enthalte umfangreiche Informationen über angeblich salafistische Moscheen sowie Verbände und Akteure, die der Muslimbruderschaft nahestehen sollen. Dabei greifen die Initiatoren laut eigenen Angaben auf Informationen von Gruppen wie dem Bündnis gegen Antisemitismus zurück. Wer sich konkret hinter der Aktion verbirgt, wollten die Macher nicht preisgeben.
Der Hessische Verfassungsschutz ordnet die Urheber der „linksextremistisch-antifaschistischen Szene“ zu. Die Karte wollte die Behörde jedoch nicht näher kommentieren. Eine Unterwanderung der Region durch sogenannte Islamisten sei jedoch nicht festzustellen, so der Verfassungsschutz.
Die Ergebnisse der Gruppe basierten „auf einer fundierten Recherche“, meint Lino Klevesath. Der Experte von der Universität Göttingen halte die damit verbundenen Einordnungen jedoch für fraglich: „Der Begriff Islamismus verdeckt hier mehr als er erklärt. Hier wird fast alles irgendwie Politische von muslimischen Akteuren als problematisch bewertet. Aber ist nicht jede Religion politisch?“ Die Karte diene zur Panikmache, so Klevesath.
2 Juni 2021
TRT Deutsch
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