Islamverbände haben Muslime im Ramadan angesichts vielerorts drohender Ausgangsbeschänkungen in Deutschland zu besonderer Zurückhaltung aufgerufen. Mit Blick auf das allabendliche gemeinsame Fastenbrechen - Iftar - nach Sonnenuntergang mahnte der Zentralrat der Muslime (ZMD) am Freitag in einem Rundbrief an die Gemeinden zum Verzicht. Das geänderte Bundesinfektionsschutzgesetz lasse zwar bei Zusammenkünften zur Religionsausübung gewisse Spielräume, schrieb der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek. Die Gemeinden sollten aber von Ausnahmeregelungen möglichst keinen Gebrauch machen und auf Nacht- und Morgengebete in der Moschee verzichten.
Auch bei privaten Zusammenkünften greife die neue Corona-Notbremse des Bundes: Bei einer Wocheninzidenz von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner dürften Angehörige eines Haushalts zum Iftar nur noch eine weitere Person einschließlich Kindern einladen, betonte der ZMD. Die Ditib als größte Islam-Organsation in Deutschland hatte schon vor einer Woche klargestellt, dass in der dritten Corona-Welle in den Moscheen kein abendliches Iftar stattfinden könne. Zudem gebe es bei hohen Inzidenzwerten auch keine Gottesdienste in den Moscheen.
Eine Ditib-Sprecherin wies am Freitag darauf hin, dass die Zentralmoschee in Köln schon seit einer Woche von einer nächtlichen Ausgangsbeschränkung betroffen sei. Die Domstadt hatte diese am 16. April für 21.00 bis 05.00 Uhr verhängt. Nacht- oder Morgengebete seien dort nicht möglich. Der Fastenmonat hatte in diesem Jahr am 13. April begonnen. Gläubige nehmen von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang keine Nahrung und Getränke zu sich.
Der ZMD warb ausdrücklich für Corona-Schutzimpfungen. Bei der Ditib hieß es, eine Impfung gegen Corona mache das Fasten nicht ungültig.
23 Apr. 2021
dpa
Ähnliche Nachrichten
Rechtsrock-Konzert in Neumünster von Polizei verhindert
Polizei verhindert Rechtsrock-Konzert in Neumünster: Nachdem rund 400 Teilnehmer aufgefordert wurden, das Gelände zu verlassen, griffen einige Rechtsradikale die Einsatzkräfte mit Stühlen und Bierdosen an. Bundespolizisten aus Hamburg rückten an.
14 Bundesländer passen Abschlussprüfungen nochmals an
Fast alle Bundesländern wollen laut einem Bericht die Abschlussprüfungen an den Schulen weiter erleichtern. Grund dafür ist der Unterrichtsausfall während der Pandemie. Hessen hat sich noch nicht entscheiden. Rheinland-Pfalz geht einen anderen Weg.
Selbe Kategorie
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt
Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.