Angesichts der finanziellen Notlage der Moscheen durch die Corona-Krise fordert der Islamrat Unterstützung von Bund und Ländern. Notwendig seien Maßnahmen zum Schutz und Erhalt der Moscheegemeinden, erklärte der Vorsitzende des Islamrats, Burhan Kesici, am Montag.
Die Moscheegemeinden stünden hinter den „Maßnahmen zur Eindämmung (…) des Corona-Virus“, viele stießen aber gleichzeitig an ihre „finanziellen Grenzen“, sagte Kesici.
Denn die Moscheen des Islamrats finanzierten sich ausschließlich durch Beiträge von Gemeindemitgliedern und Moscheebesuchern, die nun größtenteils ausblieben, so Kesici. „Durch den Ausfall der täglichen Gebete und des Freitagsgebets ist ein beträchtlicher Teil der Spenden ersatzlos weggefallen.“ Daher sei nun die Begleichung der laufenden Kosten für die Mieten, Imame und Bankraten auf unbestimmte Zeit gefährdet.
Der Islamratspräsident erinnerte an die Bedeutung der Moscheegemeinden für die Gesamtgesellschaft. Sie trügen zum Zusammenhalt bei und engagierten sich in Kommunen sowie Städten. Während der Coronavirus-Pandemie hätten sich „bundesweit tausende Jugendliche“ zu örtlichen Hilfsgruppen zusammengeschlossen, um Älteren und anderen Risikogruppen im Alltag beizustehen.
„Die allermeisten Islamrat-Moscheen blicken auf jahrzehntealte Traditionen zurück. Sie wurden mit größten Mühen und aus Eigenmitteln der einstigen ‚Gastarbeiter‘ aufgebaut. (…) Gemeinden in dieser schwierigen Zeit alleine zu lassen, wäre unangemessen und würde der Lebensleistung der Gründerväter dieser Moscheegemeinden nicht gerecht werden“, sagte Kesici weiter.