Nach aktuellem Stand sind hessischen Ermittlern 115 rechtsextreme „NSU 2.0“-Drohschreiben bekannt. Bei 18 weiteren Schreiben handle es sich vermutlich um Trittbrettfahrer, erklärte das hessische Innenministerium am Donnerstag in Wiesbaden. Die 115 „NSU 2.0“-Drohschreiben richteten sich demnach gegen 32 Menschen und insgesamt 60 Institutionen in neun Bundesländern.
„Die widerwärtigen Bedrohungen und den feigen Versuch, Personen des öffentlichen Lebens einzuschüchtern, verurteile ich zutiefst“ erklärte Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) dazu. Nach seinen Angaben richteten sich die Drohschreiben insbesondere gegen Politiker und Journalisten. Auch Mitarbeiter der hessischen Justiz- und Sicherheitsbehörden seien betroffen gewesen.
Zuletzt wurden laut hessischem Innenministerium am vergangenen Wochenende „NSU 2.0“-Drohschreiben bekannt. In den 115 Schreiben, die „NSU 2.0“ zugeordnet werden konnten, sei „eine Vielzahl personenbezogener Daten zu mehr als 20 der betroffenen Personen"“enthalten. Es lägen allerdings keine Hinweise dafür vor, dass diese Daten aus Abfragen von hessischen Polizeicomputern stammten.
Das Kürzel „NSU 2.0“ erinnert an die Terrororganisation Nationalsozialistischer Untergrund (NSU). Die Ermittlung und Aufklärung sei „oberstes Ziel“ der Sicherheitsbehörden, jeder „noch so kleine Anhaltspunkt“ werde akribisch verfolgt, erklärte Beuth.
AFP
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