Archivbild. 29.05.2022, Baden-Württemberg, Stuttgart: Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, winkt nach dem Schlussgottesdienst des 102. Deutschen Katholikentags Besucherinnen und Besuchern zu. (dpa)
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Die Innenminister der Länder haben bei ihrem Treffen mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, auch über Missbrauch innerhalb der katholischen Kirche gesprochen. Es sei von entscheidender Bedeutung, dass künftig eine klare Anweisung der Kirche an alle Mitarbeiter bestehe, Missbrauchsfälle ausnahmslos anzuzeigen, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) nach dem Gespräch mit Bätzing am Mittwoch in Würzburg.
Die Frage, irgendetwas nicht zu thematisieren, dürfe sich auf keinen Fall stellen, sagte Herrmann. „Wenn so etwas vorkommt, dann muss entsprechend Anzeige erstattet werden. Damit sind Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei auf dem Plan“, sagte er.
Für zeitlich weiter zurückliegende Fälle müsse entschieden werden, ob es sich um strafbares Verhalten gehandelt habe. Wenn dies zutreffe, müssten sich die Behörden mit den Fällen beschäftigen. Wenn nicht, sei es Aufgabe der Kirche, die Vorfälle aufzuarbeiten, betonte Herrmann.
Bätzing steht nicht nur als Repräsentant der katholischen Kirche in Deutschland, sondern auch persönlich in der Kritik. Der Bischof von Limburg soll einen Priester befördert haben, der unter Missbrauchsverdacht stand, weil er Frauen belästigt haben soll. Bätzing selbst hatte sich für sein Verhalten gerechtfertigt. Der Vorfall habe lange zurückgelegen und der Priester habe Reue gezeigt.

dpa