In Deutschland ist mittlerweile rund ein Drittel der Bevölkerung zumindest einmal gegen das Coronavirus geimpft. Am Dienstag sei dieser Anteil mit höchster Wahrscheinlichkeit erreicht worden, äußerte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn im Deutschlandfunk. Bei den Menschen über 60 seien es bereits zwei Drittel. Damit blieben noch etwa fünf bis sechs Millionen Menschen in dieser Altersgruppe übrig, die in den kommenden Wochen geimpft werden könnten.
Am Montag hatte der Anteil aller Erstgeimpften bereits bei 32,8 Prozent gelegen. Jene Bevölkerungsgruppen, für die eine Priorität gilt, könnten bis Ende Mai oder Anfang Juni geimpft sein. Spahn bekräftigte seine Absicht, die Priorisierung für die Impfstoffe im Juni aufzuheben. „Wir können aber nicht alle an den ersten drei Tage impfen, es wird schon auch bis in den Juli hineingehen“, sagte der Gesundheitsminister.
Spahn rechtfertigte darüber hinaus auch die Aufhebung der Priorisierung für den Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson. Jeder Impfstoff, der verfügbar sei, solle schnell eingesetzt werden. Ältere Menschen und Risikogruppen würden aber weiterhin bevorzugt geimpft. Derzeit gebe es die größte Menge an Impfstoffen von Biontech/Pfizer und von Moderna .
Von Johnson & Johnson würden im Juni und Juli größere Mengen erwartet, fügte der Minister hinzu. Deshalb sei die Aufhebung der Impfpriorisierung für dieses Vakzin ein wichtiger Schritt mit Blick auf die Zukunft. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt den Impfstoff, ähnlich wie den von Astrazeneca, grundsätzlich nur für über 60-Jährige. Auch jüngere Menschen können sich aber nach eingehender Beratung damit impfen lassen.