Immobilienbranche warnt vor Kollaps: Einbruch bei den Baugenehmigungen / Photo: DPA (dpa)
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Die Zahl der Baugenehmigungen für neue Wohnungen ist im Oktober wegen höherer Kredit- und Materialkosten den sechsten Monat in Folge gefallen. Sie sank um 14,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 25.399, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Von Januar bis Oktober gaben die Behörden damit grünes Licht für den Bau von 297.453 Wohnungen, was einem Rückgang von 4,7 Prozent oder 14.564 entspricht. Angesichts der negativen Entwicklung hat Bundesbauministerin Klara Geywitz in dieser Woche eingeräumt, dass die Ampel-Koalition das Ziel von 400.000 neuen Wohnungen in diesem Jahr verfehlen wird. „In der Tat, wir werden 400.000 in diesem Jahr nicht erreichen“, sagte die SPD-Politikerin im Bundestag. Die Bau- und Immobilienbranche warnt sogar vor einem Kollaps. „Alle Vorzeichen deuten darauf hin, dass es im Jahr 2023 einen dramatischen Einbruch geben wird“, heißt es in einem Appell der 17 Spitzenverbände und Kammern des Bau-, Planungs- und Immobilienwirtschaft. Im zu Ende gehenden Jahr dürften weniger als 300.000 fertiggestellt werden. In den kommenden Jahren könne man froh sein, wenn es 200.000 werden. Die Baubranche sitzt noch auf dicken Auftragspolstern. Allerdings hagelte es zuletzt immer mehr Stornierungen. Im November waren 16,7 Prozent der Firmen davon betroffen, nach 14,5 Prozent im Vormonat, wie das Ifo-Institut herausfand. „Die immer weiter steigenden Baupreise, höhere Zinsen und geringere Fördermöglichkeiten belasten das Neugeschäft und führen bereits seit einigen Monaten zu auffällig vielen Stornierungen“, sagte Ifo-Forscher Felix Leiss. Besonders stark sank in den ersten zehn Monaten die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser, die um 15,9 Prozent auf 66.925 abnahm. „Hier ist allerdings der Basiseffekt infolge des Auslaufens des Baukindergeldes im Vorjahr zu berücksichtigen“, erklärten die Statistiker. Bei Zweifamilienhäusern gab es einen Rückgang von 7,4 Prozent auf 24.716, bei Mehrfamilienhäusern hingegen ein Plus von 2,1 Prozent auf 158.768.

Reuters