Das Verteidigungsministerium ermittelt nach „Spiegel“-Informationen intern wegen möglicher Unregelmäßigkeiten bei der Fluthilfe der Bundeswehr 2021. Internen Hinweisen zufolge soll eine Abteilungsleiterin durch mehrere Anrufe eine Hilfseinheit der Bundeswehr samt Notstromaggregat zu ihrem Privathaus in Kirchsahr im Ahrtal geholt haben, wie das Magazin am Freitag berichtete. Die Soldaten sollten den Wintergarten des beschädigten Gebäudes von Schlamm reinigen und konnten deswegen bei deutlich stärker beschädigten Häusern in der Region nicht helfen.
Die Rechtsabteilung nehme wegen der Hinweise bereits seit Ende Oktober Befragungen vor, berichtete der „Spiegel“ weiter. Nach einer ersten Einschätzung könne der Vorgang sogar strafrechtlich relevant sein. Die Ministerialdirektorin ist demnach im Ressort für die Versorgung der Kasernen und für die Bundeswehr-Infrastruktur zuständig.
Das Ministerium wollte den Fall gegenüber dem „Spiegel“ nicht im Detail kommentieren. Eine Sprecherin teilte dem Magazin nur mit, „dass bei jedwedem Verdacht zu einem möglichen Fehlverhalten im Amt Ermittlungen eingeleitet werden“. Die Beamtin selbst wollte Fragen zu dem Fall nicht beantworten, so der Bericht.
Die Bundeswehr ermittelt in einem anderen Fall bereits wegen Unregelmäßigkeiten bei der Fluthilfe: Ein Oberstleutnant soll nach „Spiegel“-Informationen seinem vorgesetzten General eine Vorzugsbehandlung verschafft haben.
15 Jan. 2022
Fluthilfe im Ahrtal: Beamtin leitet Bundeswehrhelfer zum eigenen Haus um
Eine Beamtin des Verteidigungsministeriums soll nach der Flutkatastrophe im Ahrtal ihre Position genutzt haben, um sich Hilfe zu verschaffen. Bundeswehrsoldaten sollten den Wintergarten der Frau vom Schlamm reinigen. Nun wird intern ermittelt.
AFP
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