Die Grünen fordern nach umstrittenen Äußerungen zu ihrer Bundestagsabgeordneten Emilia Fester eine Entschuldigung vom Polizeigewerkschafts-Chef Rainer Wendt. „Ich finde, Herr Wendt sollte die Größe haben und sich bei ihr entschuldigen, weil das wirklich einfach komplett daneben war“, sagte Grünen-Chef Omid Nouripour in Berlin. Die 23-Jährige habe eine Rede gehalten, die subjektiv ihre Empfindungen nach zwei Jahren Pandemie geschildert habe. „Damit hat sie wirklich für ihre Generation auch gesprochen.“ Fester könne mit der Solidarität der Grünen angesichts der Angriffe gegen sie rechnen.
Harsche Kritik auf Facebook
Wendt, Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), hatte Fester am Samstag auf seiner Facebook-Seite harsch kritisiert: „Ich ich ich ich - glücklicherweise ist diese Ich-Göre nicht stellvertretend für ihre Generation. Dieser Rotzlöffel ist auch keine Volksvertreterin, sie ist einfach nur eine lächerliche Ich-Vertreterin. Kein Wunder, dass die Welt über Deutschland lacht, das sich solche lächerlichen Kindchen ins Parlament holt.“ Inzwischen wurde der Post gelöscht. Zu einer Anfrage wollte der 65 Jahre alte Wendt sich laut DPolG am Montag nicht äußern.
Die Hamburger Grünen-Abgeordnete hatte zuvor im Bundestag in einer emotionalen Rede die Impflicht gefordert: „Ich war nicht in der Uni. Ich war nicht im Ausland. Ich habe kein Museum und auch kein Festival besucht. Ich habe nicht mal eine Person, die ich noch nicht kannte, geküsst oder meinen Geburtstag gefeiert. Ich war verdammt noch mal nicht einmal im Club, kein Tanzen, Feiern und all das, was ich so vermisse.“ Kritiker hatten ihr vorgeworfen, dass sie auf ihrem Instagram-Account demgegenüber geschrieben hatte, in Dänemark gewesen zu sein. Fester war am Montag nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
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