Experten gehen von einer Rückkehr zu niedrigeren Gaspreisen aus. „Unsere Analysen deuten darauf hin, dass es ab Mitte der 2020er-Jahre wieder zu einer Annäherung des Gaspreisniveaus an das historische Preisniveau von vor 2021 kommen könnte”, sagte Max Gierkink, Forscher am Energiewirtschaftlichen Institut der Universität Köln (EWI), der „Neuen Osnabrücker Zeitung” (NOZ, Mittwoch). Preise von unter zwei Cent pro Kilowattstunde seien „möglich”.
Vor dem russischen Angriff auf die Ukraine lag der Gaspreis im Großhandel bei durchschnittlich 1,5 bis 2,5 Cent pro Kilowattstunde. Mit dem Ausbleiben russischer Lieferungen stieg er dann teils auf ein Vielfaches. Für die kommenden Monate geht das EWI von „etwa 6 Cent pro kWh” aus.
Flüssiggas künftig Großteil der Importe
Ohne Pipeline-Gas aus Russland wird per Schiff geliefertes Flüssiggas (LNG) künftig einen Großteil der Importe ausmachen. Gas werde daher vermutlich langfristig nicht wieder ganz so billig wie vor dem Ukraine-Krieg, erklärten die Forscher. Denn bei LNG fallen zusätzliche Kosten für Verflüssigung, Transport und Regasifizierung an.
Zudem ist die Nachfrage nach LNG derzeit groß. Analysten des Prognos-Instituts erwarten, dass der Markt „mindestens bis 2024” angespannt bleibt, „vielleicht auch bis 2025”. Die Prognos-Experten Stefan Mellahn und Ravi Srikandam sagten der „NOZ”, sie gingen bis dahin von Preisen im Großhandel von sechs bis acht Cent pro Kilowattstunde aus.
AFP
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