Symbolbild: Migranten in einem Rettungsschiff. (dpa)
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Die Zahl der Schutzsuchenden in Deutschland ist im vergangenen Jahr in so geringem Maß gestiegen wie seit fast zehn Jahren nicht mehr. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte, waren 2020 rund 1,86 Millionen Menschen im sogenannten Ausländerzentralregister registriert, die sich bezüglich ihres Aufenthalts in der Bundesrepublik auf völkerrechtliche, humanitäre oder politische Gründe beriefen.

Gegenüber dem Vorjahr bedeutete dies einen Zuwachs von etwa 18.000 oder etwa einem Prozent. Das war die niedrigste Steigerung seit 2011, als ein Plus von einem halben Prozent gegenüber dem Jahr davor verzeichnet worden war. 2019 hatte sich die Zahl der Schutzsuchenden gegenüber dem dem vorangegangenen Jahr noch um drei Prozent erhöht. Laut Bundesamt ist die Entwicklung wohl auch durch Reisebeschränkungen infolge der Coronakrise bedingt.

Die Statistik erfasst alle in Deutschland lebenden Menschen, die als Schutzsuchende eingestuft werden. Die Zahl der im vergangenen Jahr tatsächlich neu eingereisten Schutzsuchenden lag demnach bei 68.000. Zugleich verließen 41.000 Schutzsuchende das Land wieder, so dass die Nettozuwanderung bei 27.000 lag. Dies war fast ein Viertel weniger als 2019, als die Zahl noch 35.000 betragen hatte.

Dem Bundesamt zufolge waren knapp 80 Prozent der in der Statistik erfassten Menschen in den Jahren der großen Flüchtlingsbewegungen oder bereits davor nach Deutschland gekommen. 54 Prozent der Schutzsuchenden erreichten Deutschland zwischen 2014 und 2016. 25 Prozent waren bereits vor 2014 nach Deutschland gekommen. 21 Prozent wurden nach 2016 erstmals von den zuständigen Behörden im Ausländerzentralregister registriert.

AFP