Cyberangriff auf Düsseldorfer Universitätsklinik – Frau stirbt (dpa)
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Zum Ausfall des IT-Systems am Universitätsklinikums (UKD) in Düsseldorf hat ein Hackerangriff geführt. Die Angreifer hätten am Donnerstag vergangener Woche eine „Schwachstelle in einer Anwendung“ ausgenutzt und mehrere Server verschlüsselt, teilte das Krankenhaus am Donnerstag mit. Es gebe allerdings keine Belege dafür, dass „Daten unwiederbringlich zerstört“ oder „abgefischt“ worden seien. Seit dem Angriff ist das Klinikum von der Notfallversorgung abgemeldet und wird nicht mehr von Rettungswagen angefahren. In der Nacht zu Samstag wurde eine lebensbedrohlich erkrankte Patientin deswegen in ein weiter entferntes Krankenhaus in Wuppertal eingeliefert. Die Frau starb wenig später. Die Staatsanwaltschaft Wuppertal leitete deswegen ein Todesermittlungsverfahren ein, wie das nordrhein-westfälische Justizministerium mitteilte. Berichte, dass die Patientin zuvor stationär in Düsseldorf behandelt und dann verlegt worden war, wies ein Kliniksprecher entschieden zurück. Es handle sich dabei um eine Falschmeldung. Vor dem Hintergrund des anhaltenden Systemausfalls widmete der nordrhein-westfälische Landtag der IT-Sicherheit in Krankenhäusern am Donnerstag auf Antrag der AfD-Fraktion eine aktuelle Stunde. Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos) sah in der Debatte Grund zur Annahme, dass die Heinrich-Heine-Universität (HHU) in Düsseldorf das eigentliche Ziel des Angriffs gewesen sei. Nach Angaben der Ministerin wurde ein Erpresserschreiben auf einem HHU-Server gefunden. Laut der Uniklinik gab es aber keine konkrete Lösegeldforderung. Der Zugang zu den beim Angriff verschlüsselten Daten wurde dem UKD zufolge mittlerweile wieder hergestellt. Die einzelnen Systeme sollen nach und nach wieder in Betrieb genommen werden. Wann der Prozess abgeschlossen werde, sei allerdings noch nicht abzusehen. In den zurückliegenden Monaten hatte es mehrfach Hackerangriffe auf Forschungs- und Hochschuleinrichtungen gegeben. Betroffen waren unter anderem die Universität Gießen, die Universität Köln sowie die Ruhr-Universität Bochum.

AFP