Die Bundesregierung stuft derzeit bundesweit 225 Immobilien als „rechtsextremistisch genutzt“ ein. Das sind sieben Prozent mehr als vor einem Jahr, wie aus einer Antwort der Regierung auf eine Kleine Anfrage der Linken-Gruppe im Bundestag hervorgeht, aus der die Zeitung „Welt“ am Donnerstag zitiert. Genutzt werden die Immobilien demnach etwa für Veranstaltungen wie Rechtsrock-Konzerte und Kampfsport-Events, für Tagungen und Vernetzungstreffen sowie für Versandhandel, Plattenfirmen, Tattoostudios und Verlage.
Die Linken-Bundestagsabgeordnete Martina Renner sagte der Zeitung „Welt“: „Seit Jahren ist ein stetiger Zuwachs der von Neonazis und Rechtsextremen genutzten Immobilien zu beobachten. Diese Immobilien sind Ankerpunkte der rechten Raumnahme wie auch Knotenpunkte ihrer Unternehmensstrukturen.“
Laut Regierung sind die in den Immobilien stattfindenden Veranstaltungen „insbesondere wegen ihrer Rekrutierungs- und Bindungsfunktion ein wichtiger Bestandteil des Rechtsextremismus in Deutschland“. Außerdem dienten diese „zur Finanzierung der rechtsextremistischen Szene“.
Die betreffenden Immobilien befinden sich dem Bericht zufolge vor allem in ostdeutschen Bundesländern: 37 in Sachsen, 36 in Sachsen-Anhalt, 24 in Thüringen sowie jeweils 21 in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. In Bayern seien 19 der Objekte, in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen jeweils 16.