Die Brücke der Bundesautobahn auf der A42 über die Rhein-Herne Kanal ist wegen Brückenmängel in beiden Richtungen gesperrt. / Photo: DPA (dpa)
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Die Modernisierung von Autobahnen und Bundesfernstraßen in Deutschland wird in den kommenden Jahren deutlich teurer als bisher gedacht. Ein Sprecher des Verkehrsministeriums bestätigte am Montag einen Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, wonach in den vier Jahren bis 2028 insgesamt rund 9,7 Milliarden Euro für Neu- und Ausbau, Erhalt und Betrieb fehlen. Davon hat die Autobahn GmbH des Bundes auch wegen vieler maroder Brücken einen Bedarf von 5,5 Milliarden Euro.

„Wir haben den Mehrbedarf der Autobahn GmbH zur Kenntnis genommen“, sagte der Sprecher von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP). Das Ministerium werde sich in den Haushaltsverhandlungen dafür einsetzen, „dass wir ausreichend Mittel zur Verfügung stehen haben“. Regierungsintern gebe es „auch einen breiten Konsens dazu“.

Brückenmodernisierung treibt Kosten hoch

Grund für den Kostenschub ist dem Sprecher zufolge, dass sehr viele Brücken in einem bestimmen Zeitraum gebaut wurden - und „das Fälligkeitsdatum dieser Brücken einfach rein technisch“ nun da sei. Laut Autobahn GmbH wurden 55 Prozent der rund 40.000 Brücken im Bundesfernstraßennetz vor 1985 gebaut. Ein Teil dieser Bauwerke muss planmäßig ersetzt werden. Laut Verkehrsministerium sind rund 4000 Brücken in Deutschland modernisierungsbedürftig.

Für das Brückenmodernisierungsprogramm sind 8,6 Milliarden Euro pro Jahr bis 2028 eingeplant; dazu kommen laut Autobahn GmbH insgesamt rund 5,5 Milliarden Euro, um auch wegen gestiegener Kosten Bau und Planung zu gewährleisten und dringen benötigtes Personal einzustellen.

Bei den Bundesfernstraßen fehlen laut Bericht der „FAZ“ allein im kommenden Jahr 1,3 Milliarden Euro. Die derzeit schwächelnde Wirtschaft könnte die Lage demnach noch verschärfen, wenn der Bund deutlich weniger Geld mit der Lkw-Maut einnimmt als geplant.

AFP