Björn Höcke, Vorsitzender der AfD in Thüringen kommt beim AfD-Parteitag in der Stadthalle auf die Bühne. / Photo: DPA (dpa)
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Björn Höcke bleibt Chef der vom Landesverfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuften Thüringer AfD. Der 52-Jährige ist bei einem Landesparteitag in Arnstadt mit 220 Ja-Stimmen als Vorsitzender bestätigt worden. Höcke setzte sich damit gegen seinen Kontrahenten und Bundestagsabgeordneten Klaus Stöber durch, der 14 Ja-Stimmen erhielt. Es gab keine Enthaltungen.

Höcke sagte in seiner Bewerbungsrede „in aller Bescheidenheit“, dass nicht Mario Voigt der wahre Ministerpräsident von Thüringen sei, „sondern dass ich der wahre Ministerpräsident von Thüringen bin“. Nach diesem Satz gab es „Höcke“-Rufe in dem Saal in Arnstadt. Am vergangenen Donnerstag wurde Mario Voigt (CDU) zum neuen Thüringer Ministerpräsidenten gewählt, er führt eine Koalition aus CDU, BSW und SPD an.

Keine Machtoption trotz Wahlerfolg

Höcke gilt als Rechtsaußen in seiner Partei und steht in Thüringen schon seit mehr als elf Jahren an der Spitze des Landesverbands. Mit Höcke als Spitzenkandidaten holte die AfD bei der Thüringer Landtagswahl 32,8 Prozent und wurde damit erstmals stärkste Kraft in einem Bundesland. Doch seine Fraktion ist im Parlament isoliert und hat seit vielen Jahren keinerlei Machtoption.

Stöber nutzte seine Kandidatur für eine Abrechnung mit der Parteispitze des Thüringer Landesverbands. Wegen kritischer Kommentare gegen Höcke im Landtagswahlkampf läuft ein Parteiausschlussverfahren gegen Stöber. Er werfe Höcke vor, sich gezielt mit Leuten zu umgeben, denen es nicht um das Land, sondern um ihre Karriere gehe, sagte Stöber in seiner Bewerbungsrede.

Zudem stelle sich Höcke zu sehr in den Mittelpunkt. „Du hast ganz bewusst in deinen Reden Provokationen eingebaut, um bekannt zu werden.“ Das schade der Partei, sagte Stöber zu Höcke.

dpa